Nachdem Sue ihren Vater verloren hat, entdeckt sie in ihrem Sohn unerwarteten Trost: Die Ähnlichkeit zu ihrem Vater lässt Erinnerungen aufleben und zeigt, wie stark die Verbindung zwischen den Generationen ist. Ein berührender Einblick in ihre Trauer und den Weg zu einem neuen Gefühl der Nähe.
Von Sue Giers
Als ich vor ein paar Tagen durch die Fotokartons meines Vaters gegangen bin, ist mir die unfassbare Ähnlichkeit zwischen ihm und meinem Sohn aufgefallen. Das hat mich tatsächlich sehr tröstlich berührt. Diese Ähnlichkeit ist nicht nur ein einfaches Merkmal; sie zeigt mir, dass mein Vater in uns weiterlebt. Es ist ein greifbares Zeichen dafür, dass seine Eigenschaften, seine Art und auch ein Stück seiner Seele in der nächsten Generation weitergetragen werden. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn man in alte Fotos schaut und die Erinnerungen wieder lebendig werden. Da sind all die Momente festgehalten: die fröhlichen Tage, die besonderen Feiertage und auch die alltäglichen Szenen, die oft so unbedeutend erscheinen, aber im Nachhinein so wertvoll sind.
Wenn ich nun mein Kind beobachte, wie es das Lachen und die Gesten meines Vaters übernimmt, wird es mir leichter, die Trauer zu akzeptieren. Es ist, als würde mein Vater durch meinen Sohn weiterleben – und das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich hab festgestellt, dass die Trauer oft schwer auf uns lastet, aber diese kleinen Erlebnisse helfen, sie erträglicher zu machen. Die Verbindung zwischen den Generationen, die nicht nur in den Erinnerungen, sondern auch im Aussehen und Verhalten sichtbar wird, lässt die Vorstellung, was verloren ging, greifbarer erscheinen. Es macht die Abwesenheit nicht weniger schmerzhaft, aber es gibt mir Trost zu wissen, dass seine Werte und seine Liebe in der nächsten Generation fortbestehen. In solchen Momenten wird mir bewusst, dass Erinnerungen, obwohl sie manchmal abstrakt wirken können, in unserem täglichen Leben lebendig bleiben. Mein Vater mag nicht mehr hier sein, aber in meinem Sohn und meinen Töchtern sehe ich ein Stück von ihm weiterleben – und das ist ein großer Trost in der Trauer.
Mein Sohn hat viel Ähnlichkeit mit seinem Großvater, das ist in Zeiten der Trauer ein großer Trost.
Es ist schon komisch, wenn ein geliebter Mensch geht – das Leben dreht sich einfach weiter, während wir in unseren Gedanken feststecken. Der Tod meines Vaters bedeutet nicht nur, ihn zu verlieren, sondern auch ein Stück Heimat, das für mich mit Wolfsburg verbunden ist. Es fühlt sich an, als würde ich Abschied nehmen von einem Teil meiner Wurzeln, und das lässt mich nachdenklich zurück. Ich habe oft darüber nachgedacht, wie es gewesen wäre, wenn mein Vater sich mehr von seiner rauen Schale geöffnet hätte. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass er seine Gefühle öfter zeigt, besonders da ich jetzt sehe, wie viele tolle Freunde er hatte.
Es berührt mich, wenn ich höre, was sie über ihn sagen. Einer seiner Freunde hat gesagt: „Dein Vater hat immer die Wahrheit gesagt, und entweder konnte man damit umgehen oder nicht.“ Das bringt es auf den Punkt. Mein Vater war direkt, manchmal ziemlich hart in seiner Meinung, aber er war auch unfassbar loyal. Es ging ihm nie um große Worte, sondern um das, was er tat. Er hat vielleicht nicht viel geredet, aber seine Taten sprachen für sich. Es ist tröstlich zu wissen, dass seine Freunde ihn so geschätzt haben. Diese Ehrlichkeit und Treue sind etwas, das ich nicht vergessen werde und was mir hilft, auch in meiner Trauer klarzukommen. Es ist ein Abschied von meinem Vater, aber auch eine Erinnerung an die Dinge, die er mir beigebracht hat. Ich möchte versuchen, das weiterzugeben – in meinem eigenen Leben
