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Staycation Reisetagebuch Teil 5: Afrika

Verreisen wird in diesem Jahr etwas anders sein, als wir es in letzten Jahren gewohnt waren: Destination aussuchen, buchen und tschüss Alltag sagen, so einfach geht es leider nicht mehr. Wir müssen mit Zimmerknappheit und Auflagen in den Feriengebieten rechnen. Wer nicht gerade Dauercamper oder ein Ferienhausbesitzer ist, muss manchmal zu Hause bleiben. Aber, wenn wir nicht in die Welt können, dann entdecken wir die Welt in unserer Stadt. Sue macht eine Staycation-Weltreise durch Hamburg. In ihrem Reisetagebuch schreibt sie darüber. Der vierte Stopp: New York.


Heute schickt mich Knuth in die Wüste und glaubt mir, gedanklich macht er das wohl ziemlich oft. Die Wüste liegt etwa 30 Fahrminuten mit dem Auto entfernt hinter dem Hamburger Hauptbahnhof im Osten der Hansestadt. Knuth hat sich vehement geweigert, in mein Auto zu steigen, weil er sich für dieses Jahr vorgenommen hat, mehr Fahrrad zu fahren...und wenn Knuth sich was vornimmt, dann ist das auch so. Ich sammle Juan, unseren Kameramann am Hauptbahnhof ein und denke die ganzen folgenden 30 Minuten darüber nach, wann Knuth wohl losgestrampelt sein muss, um pünktlich an der Wanderdüne zu stehen.

https://youtu.be/dkt7NKTwaTc

Es ist, wie mit der Geschichte vom Hasen und dem Igel: Als wir ankommen - leider habe ich mich trotz Navi mal wieder verfahren - steht Knuth mit seinem Fahrrad am vereinbarten Treffpunkt, bereit für die Serengeti. Anscheinend kennt er alle verborgenen Pfade im Großstadtdschungel. Sein Drahtesel wird jetzt zum Packesel, voll mit Couture, SoSUE Styles und viel Wasser. Es wird heiß heute. Als alles verpackt ist, macht sich unsere Karawane auf den Weg in die norddeutsche Steppe.

Wir folgen unserem Scout Knuth durch Grasland und Trockenwälder zu Hamburgs letzter Wanderdüne. Tatsächlich gibt es dort eine Savanne, wie ich sie jüngst in Kenia erlebte. Würde jetzt hier eine Elefantenherde durchtrampeln, würde es optisch gut passen. Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit auf dem Trampelpfad, zwischen Heidelandschaft und Marschwiesen leuchtet uns die Düne plötzlich entgegen. Die Sonne gibt ihr bestes an diesem Donnerstagmorgen und erst denke ich, ob der riesige Sandberg wohl eine Fata Morgana ist?

Aber Knuth erklärt mir, dass wir unser Ziel erreicht haben und dass sich diese Dünenlandschaft mal vom Berliner Tor bis nach Bergedorf erstreckt hat. Leider wurde über die Jahre alles bebaut, nur dieser Teil blieb noch übrig, weil man sich 1927 nicht auf einen Sandpreis einigen konnte. Heute steht das Areal unter Naturschutz für seltene Insekten, Kleintiere und Pflanzen. Die Boberger Niederungen beheimaten fünf verschiedene Orchideenarten, sowie seltene Vogelarten wie Knuths Bruder, den Wachtelkönig oder mich, die Heidelerche. 

Ich glühe vor Begeisterung, aber auch weil die Sonne schon viel zu hoch steht. Außerhalb der Stadt scheint es nur noch zwei Klimazonen zu geben: heiß und sehr heiß. Der Sand unter meinen Füßen ist auf dem Siedepunkt und jetzt sagen mir Knuth und Juan ich soll mal am Dünenhorizont entlang tanzen! Zum Glück gibt es am Rande der Düne ein paar Bäume, die Schatten spenden. Es ist eine kleine Oase und eine ideale Freiluftumziehkabine.

Für unser Staycation-Thema die Wüste Afrikas habe ich viel Vintage Schmuck von Yves Saint Laurent mitgebracht von Seconata. Ich breite alles aus und es sieht aus, wie auf einem marokkanischem Basar. Die Ketten und Anhänger passen wunderbar zu dem Shooting. Ohne Spiegel binde ich mir einen Turban gegen die sengende Sonne und wenn ich gut posiert habe, reicht mir Knuth ein Schluck Wasser.

Wir sind an diesem Morgen ganz alleine, aber ich kann mir vorstellen, was hier zum Sunset oder nachts abgeht: Lagerfeuer, ein paar Tüten werden im Kreis gereicht und irgendwo klimpert ein „Möchtegern- Cat-Stevens“ seine Schmonzetten.

Gerne würde ich noch im Camp Sue Hill bleiben, aber wir müssen noch ein paar Outfits filmen und fotografieren, sonst zerläuft mein Make-up. Auf dem Rückweg durchs Gestrüpp könnte ich schwören, einen Leoparden gesehen zu haben, aber Knuth meint, das wäre höchstens eine Kreuzotter und ich hätte wohl schon einen Sonnenstich.

Er ist schon wieder ganz im Rausch, in die Pedalen zu treten, für den langen Heimweg. Ständig rät er Juan, hier mal mit seiner Freundin hinzufahren. Ich frage mich: warum denn nicht auch mir mit Mr. Big? Na ja, der Knuth ist halt auch nur ein Mann, der in Bildern denkt. Er springt auf sein Rad und verschwindet wieder in der Natur. Auf der Rückfahrt fange ich schon innerlich an zu texten: „.... Ich hatte mal ein Shooting in Afrika am Fuß der Boberger Dünen. Die zogen sich 2,5 Meilen weiter nördlich durchs Hochland, meine Location lag 1,5 Meter über dem Meer. Der Tag war heiß...“

Stay Tuned – Eure SoSUE


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