Monochrome Monday: Grün

Schöner kann die Woche nicht starten als mit dem Monochrome Monday. Hier findet ihr jeden Montag einen Lieblingslook von mir - Ton in Ton. Wie wir darauf gekommen sind? Ganz einfach: Montags brauchen die Style-Gene immer etwas länger um in Fahrt zu kommen - im Komplett-Look einer Farbe starten wir entspannter und mit Konzept in die Woche.


Heute blicke ich hoffnungsvoll in die Woche. Dazu passt ein frisches, strahlendes Grasgrün. Natürlich ist es auch ein wenig quietschig und quirlig und grundsätzlich finde ich grün an rothaarigen Frauen am allerschönsten. Aber auch mir steht grün und ich mag die frischen und positiven Vibes, die von dieser Farbe ausgehen.

Überhaupt sollten wir alle mehr Grün denken (und vielleicht auch tragen). Der Klimawandel schürt viele Ängste bei mir. Ich möchte etwas verändern und schwebe zwischen Aktivismus, Lethargie und Ohnmacht. Es ist manchmal schwer aus der Komfortzone zu kommen und Dinge bewusst zu verändern, wenn man den Leidensdruck nicht am eigenen Körper spürt. Intellektuell wissen wir was gerade passiert und doch bleibt die (grüne) Hoffnung, dass schon alles gut wird, dass sich die Welt selbst regeneriert oder einem schlauen Wissenschaftler etwas einfällt, was den Klimawandel aufhält. Bis dahin essen wir einfach weniger Fleisch, trennen unseren Müll, lassen das Auto öfter Mal zu Hause stehen und verteufeln Plastik.

Inspiriert zu dem Griff ins Grüne, hat mich aber nicht nur der Baum vor meiner Tür, sondern auch die Show von Valentino für den Sommer 2020. Die wohl schönsten weißen Kleider liefen dort in Paris zwischen Grasgrünen Hockern den Laufsteg entlang. Pierpaolo Piccioli geht es in dieser Kollektion um das Spiel mit Kontur und Volumen, ausgehend von der Idee einer „weißen Bluse“! Mit Kleidern in floureszierenden Grün setzt er starke Kontraste. Wir alle brauchen Kontraste – einen stark ins Auge springenden Gegensatz. Das macht das Leben spannend und bunt, wie Tüte Smarties. Farbliche Kontraste sind für die Physiologische Wahrnehmung fundamental. Der Prozess des Sehens basiert auf Trennung von Sortierung von Licht-Information. Das Auge wirkt „kontrastverstärkend“ und die Beherrschung der Kontraste gehört zum Rüstzeug eines Künstlers.

Ich greife zu Kontrastfarben, weil ich mich selbst aufrütteln möchte – aus der Lethargie der Naturtöne, die sonst mein tägliches Outfit bestimmen. Gras- und Flaschengrün sind seit jeher hoffnungsvolle und sehr kleidsame Begleiter in meinem Kleiderschrank und erinnern mich daran, wie kontrast- und facettenreich das Leben sein kann.

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