Heldin in Strumpfhosen!

... oder wenn der Nikolaus 2x klingelt. Was ich heute morgen schon alles erlebt habe.... manchmal fühle ich mich, wie in meiner eigenen Sitcom! 

Der Dezember hat es immer schon in sich. Diverse Weihnachtsfeiern, zwei Kindergeburtstage, Hochzeitstag ( ... immerhin, eine Feier weniger) und dann natürlich Weihnachten: immer viel zu früh und total unerwartet. Genau, wie heute früh nach einer langen Nacht, Weihnachtsfeier von Linette und noch nachts die Nikoläuse in die geputzten Schuhe der Kinder drapiert, habe ich glattweg den Wecker um halb sieben verschlafen. Als Nikolaus Nr.1 um 7 Uhr klingelt, hat immerhin mein Sohn (der hat noch die frühkindliche Bettflucht und hey, es ist Nikolaus!) ihm die Tür geöffnet. „Oh Gott wir haben verschlafen!“, zuckt es mir in den Gehirnwinden und ich taste mich, nur ein ganz wenig verkatert, aus dem Bett, die Mädchen wecken. Derweil macht Nikolaus Nr.1 Frühstück, als Nikolaus Nr.2 vollbepackt Sturm klingelt. Und da steh ich nun: Alltagsheldin in Feinstrumpfhosen – immerhin von Falke – wohlgemerkt, mit irgendeinem langen Pulli, nicht abgeschminkt und die Haare, na ja, die sind so wie immer kraus. Erst jetzt realisiere ich, dass ich in Strumpfhosen geschlafen habe. Niemanden, ja wirklich niemand scheint das irgendwie zu stören noch aufzufallen. Ich bin schließlich nur der gute alte Hausgeist. Vielleicht hätte ich noch ein Whisky-Glas in der Hand halten und eine Fahne bis Mecklenburg haben müssen, damit mein neorealistischer Sophia-Loren-Look vom Familien-Publikum entsprechend gewürdigt wird.

Als Kind habe ich Strumpfhosen gehasst. Das Elasthan war noch nicht erfunden und wenn ich an die Winter meiner Kindheit denke, ist das unweigerlich mit kratzenden Wollstrumpfhosen verbunden. Wann ich das erste Mal Nylons trug weiß ich nicht mehr, nur, dass auch die mir lange verhasst waren, weil ich keine fand, die nicht im Schritt rutschten. Mein schlimmstes Erlebnis hatte ich als 16-Jährige Austauschschülerin in Walla Walla Washington als ich bei Mormonen lebte und beim vierstündigen, sonntäglichen Kirchgang und 40 Grad im Schatten, hautfarbene Strumpfhosen tragen musste (vielleicht sollte ich das mal RTL für die Erziehungsbootcamps vorschlagen?). Aber wie sagt man doch so schön: Die Zeit heilt alle Wunden und wenn man, wie ich in der Fashionbranche unterwegs ist, ist das Thema Strümpfe und Strumpfhosen saisonal gesetzt. Von April bis Ende Oktober versuche ich Unten nun ohne zu gehen (ich meine die Beine!). Aber wenn es friert ergebe ich mich, da bin ich ganz uneitel und man muss ja nicht in dieser Polarperiode, wie mein Freundin Julia (Malik) so schön sagt, „wie ein Volldepp die Jahreszeiten verpennen“. Und seit es Glitzersocken gibt, bin ich mein eigener Fashionrule-Brecher! Meine Lieblinge shoppe ich in Paris bei Tabeo – einem kleinen japanischem Store im Marais und wenn Zeit ist, lasse ich sie mir auch gern besticken (übrigens auch ein ganz großartiger Geschenk-Tipp zum Fest). Wenn ich jetzt mal einen „bad toe day“ habe, trage ich Glitzer-Stockings auch bei durchaus milderen Temperaturen und gern mal in Sandalen oder High Heels. Und da der Saum meiner Lieblingsjeans über dem Knöchel sitzt, musste ich fußgelenktechnisch ganz schön aufstocken mit den Socken, ein up-stocking!

Für Kleider bevorzuge ich nach wie vor Strumpfhosen. Eine Weile habe ich es mit halterlosen Strümpfen probiert, aber entweder der Radius meiner Oberschenkel ist nicht weit genug oder das Strumpf-Klebeband hatte schon Verschleiß angemeldet. Anyway, jetzt liebe ich diese ultraweichen, pur matten Strumpfhosen mit Komfortbund und innovativem Zwickel. Darin kann man dann sogar schlafen und es rutscht garantiert nichts runter (außer vielleicht meine Mascara...) Wichtig und ein Absolutes Muss: Sie muss blickdicht sein, selbst wenn der Trend zur Durchsicht geht. Im nächsten Sommer gibt es meinen Nacht-Trend dann auch für den Tag: Balenciaga hat Hosen mit eingebauten Schuhen über den Laufsteg geschickt. Bin schon gespannt, wie es sich nach einer Party darin schläft.


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