Coronalogie

Die ersten Wochen im Homeoffice und in Zeiten von Corona sind vorbei, und nach der ersten Schockstarre und Neuordnung jetzt in der Zeit des „Social Distancing“, frage ich mich, wie es anderen Frauen in meinem nahen und entfernten Bekanntenkreis geht. Ich habe in mein Adressbuch geschaut und tolle Frauen aus unterschiedlichen Bereichen und Lebens-Situationen in einer Coronalogie - WhatsApp Gruppe zusammengebracht und nach ihrem Befinden befragt. Nie war es wichtiger sich auszutauschen und in Verbindung zu bleiben. Ich habe diesen Chat und einige separate Zuschriften chronologisch aufgelistet und nicht verändert. Besonders freut mich, dass aus dem Chat einige Hilfs-Aktionen für die Arche und für die Corona Kinderhilfe Hilfe entstanden sind. Viele Spaß beim Lesen.


Alexandra von Rehlingen, Schoeller von Rehlingen PR

Liebe Sue, das ist eine nette Idee! Uns geht es persönlich super gut – selten so viel geschlafen und so gesund gelebt – die Entschleunigung hat absolut ihre Vorteile.

Der Agentur geht es natürlich nicht gut, keine Events, viele italienische Kunden in Panik etc. Jetzt heißt es irgendwie wirtschaftlich überleben, dann wird’s schon wieder weitergehen!


Constanze Kponton, Schmucklabel „strawberry & cream“

Ich empfinde die Zeit gerade, vom beruflichen Kampf abgesehen, sehr entschleunigend und sehe viele positive Aspekte. Mein Geschäft ist seit Mitte März geschlossen und der Umsatz fehlt. Aber mit viel Engagement bekommen wir zumindest durch online Aufträge. Auch bei uns lautet die Devise: Durchkommen und dann wieder durchstarten. Ich freue mich, gerade für die Arche ein Charity Projekt zu entwickeln. Helfen hilft. Feel it @⁨Inka Moll⁩ 

Hoffentlich drückt die Welt in ein paar Wochen den Resetknopf und macht es anders, besser: vernichtet nicht mehr unsere Resourcen für zu viel von allem, für Massenbilligproduktion von Fleisch, Spielzeug, Dekokram, Klamotten, von dem die Hälfte bei vielen Menschen doch nur ganz schnell auf dem Müll landet. Hoffentlich wird wieder mehr lokal, nachhaltig, hochwertig gefertigt, was uns nicht krank macht und u. U. ein Leben lang hält. Hoffentlich gibt es dann mehr Homeoffice, mehr Conferencecalls, weniger Meilen-Senatoren bei LH....


Andrea von Goetz   Galeristin /Gründerin Sommerfrische in Bad Gastein

alles gut soweit. Viel Familie, nur Land. Habe gerade das Jubiläum „10-Jahre Sommerfrische“ und meiner ersten feinen Kunstmesse in Bad Gastein abgesagt und auf 2021 verschoben. In Hamburg werde ich trotzdem Ende April eine Ausstellung eröffnen – nur mit einer Künstlerin und nur nach Absprache Besucher empfangen – ist unbedenklicher als REWE. Bei den Künstlern ist es eigentlich ok – sind ja in ihren Studio und oftmals in selbstgewählter Isolation. Es werden sich Dinge ändern. We have to slow down.


Gianna Possehl, Entrepreneur, Business Coach

Liebe Sue, danke, dass du fragst. Ich bin ein „introvert at heart mit extrovert Job (den ich liebe, keine Sorge). Die ersten 2 Wochen waren anstrengend: 3 Schulkinder zuhause, die sich an eine komplett neue Form des Lernens gewöhnen mussten…mit locker 10 verschiedenen Kommunikations- und Lernplattformen. Mein Team mit 16 Menschen brauchte engen Austausch, ein offenes Ohr und Perspektive. Unserer Klienten bei basic haben erstmal komplett den Stecker gezogen und waren größtenteils so in der Schockstarre, dass sie unsere Lösungsangebote noch nicht mal gedanklich durchholen konnten. Wie oft erklären wir in unseren Leadership Beratungen die VUCA Welt und Abläufe im Change – nun stecken alle drin und es ist intensiv! So langsam kommen alle Klienten nach Blockade, Chaos und Verwirrung in die Phase des Neugestaltens und wir bauen unser Angebot komplett auf Remote für sie um. Zum Glück haben wir mit digitalen Runden in der Vergangenheit Erfahrung gesammelt und sind routiniert. Fun fact: gerade mit den Klienten, mit denen wir sonst große Speaker fit für große Life Events machen (z.B. OMR oder Roadschows) haben irre schnell geschaltet und wir realisieren mit Hochdruck gemeinsame Remote Lösungen für ein Projekt mit 50 Speakern. Es ist irre spannend. Für 2020 hatten wir so viele Aufträge, teilweise komplette Leadership Entwicklungen für 120 Führungskräfte, die erstmal auf Eis liegen. Ob die Budgets verwendet werden können …we will see. Einige haben massive wirtschaftliche Einbrüche.

Für mich und mein Team wird es weitergehen, die Inhalte werden wir shiften. Die Arbeitswelt erfährt durch Corona einen enormen Schub in Richtung digital und Selbstbestimmung. Skills, wie Kollaboration und Resilienz werden noch wichtiger, wenn es um Leadership geht. Flüge zu 2-stündigen Meetings werden hoffentlich künftig überdacht und Agentur Kunden erfahren gerade, dass man auch Remote einen sehr geilen Pitch hinlegen kann und den Etat nach Hause bringt. Ich bin recht geländegängig, was Veränderungen und VUCA angeht und schätze das neu-machen sehr. Was für mich bleibt ist: ich möchte künftig mehr Zeit mit der Familie haben, denn das genieße ich gerade besonders. Ich werde weiter gern besonders eng mit Menschen arbeiten wollen und manche Themen sind persönlich besser adressiert als virtuell. Ich freue mich aufs Reisen (privat). Das als Momentaufnahme vor dem Hintergrund, dass meine Familie nah und fern gesund und versorgt ist. So und wenn ich heute vom Schreibtisch wegkomme wird gebastelt – Salzteig – vom 70erJ- Go figure;)


Julia Freitag,  Styleproofed -Styling & Consulting

Liebe Sue, hier meine Stimmung aus Berlin: leider sind zurzeit für mich und mein Team von styleproofed keine Shoots- und Showproduktionen möglich. Ich vermisse die direkte Interaktion mit anderen Kreativen im Team schon sehr. Die vielen schönen digitalen Content-Formate, die wir momentan machen, können das leider nicht ersetzen… . Ansonsten lädt die Natur ja ein zum Genießen, zum Entschleunigen und auch zum Nachdenken, wie sich so einiges privat und beruflich in Zukunft anders angehen lässt. X Julia


Laetitia von Hessen, CEO Niche Beauty

Liebe Sue, ich glaube unsere Kunden freuen sich jetzt fast noch mehr als sonst auf unsere Pakete. Wir versuchen trotz kleinerer Teams so viel ‚Wohlfühlfaktor‘ wie möglich zu versenden und sind stolz auf unsere Mitarbeiter, die das Geschäft zusammenhalten. Das Konzept Homeoffice ist 100% zukunftsfähig und wird bei uns nach der Krise weiter ausgebaut werden! Wir wünschen trotz all den Einschränkungen ein paar sorgenfreie Ostertage – vielleicht mit einer schönen Gesichtsmaske. Stay healthy. Sarah und Laetitia.


Soraya Kühne, CEO Paperlux Studio

Wir sind nun in Woche 5 des Homeoffice – für mich wird es nach dieser Zeit definitiv darum gehen, das Schlagwort „New Work“ neu zu definieren. Denn so gut es gerade klappt, das Team ist großartig, so sehr merke ich, dass es insbesondere dem Team fehlt, den Austausch zu haben, gemeinsam zu essen, übers Essen zu sprechen, in der Studio Werkstatt zu werkeln. Homeoffice als Option: Ja. Reines Remote Arbeiten in der Zukunft: Nein. Das schon mal als festes Fazit. Stolz bin ich auch auf zahlreiche Kundenbeziehungen, bei denen man jetzt noch mehr merkt, wie gefestigt sie sind und wie sehr man sich gegenseitig unterstützt. Richtig entschleunigt bin ich nicht, was ich aber einfach mal als Zeichen für ausreichend zu tun erachte. Mir tut es in der Seele weh, wenn ich daran denke, was für Existenzen derzeit extremst bedroht sind und gleichzeitig bin ich dankbar für so viele Solidaritäts-Aktionen, andere Formen des Austauschs, die digitalen Möglichkeiten (die zumindest in den Zeiten des MUSS einen Kommunikations-Ersatz bieten – und dafür, dass die Sonne scheint, die Familie gesund ist, wir hier doch gut aufgehoben sind. Heute las ich: Social Distancing ist ein Privileg. Man muss es sich leisten können. Ich bin einfach nur dankbar, dass wir es uns im Rahmen der Möglichkeiten leisten können und hoffe, dass wir viele der positiven Aspekte (wenn man das so sagen kann) auch „nach Corona“ mitnehmen werden. Bleibt alle gesund, passt auf euch auf und dazu schicke ich dicke Distanz-Drücker.


Jenny Kemper, (Concierge Rebelle/about you)

Als Familie geht es uns gut, alle sind gesund und wir rücken noch näher zusammen. Bei Rebelle war in den ersten Wochen eine Schockstarre zu merken und der Umsatz sank stark. Jetzt berappelt es sich aber langsam wieder und wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen und sind in Vorbereitung, einen virtuellen Detox des Kleiderschrankes anzubieten. Für mich als Concierge eine Entlastung, da ich jetzt den direkten Kundenkontakt etwas hinauszögern kann.

Eine Zeit, die neue Herausforderungen schafft, wenn auch nicht alles einfach ist. Ich bin dankbar und demütig für die neuen Wege und sehr mit meinen Gedanken bei denen, die gerade ums Überleben kämpfen. Bleibt alle gesund.


Kera Till, Künstlerin und Illustratorin

Liebe Sue, danke ich versuche alles mit meinen Zeichnungen zu verarbeiten und das hilft mir persönlich und geschäftlich! Hier eine Kostprobe:

Kera Till


Susi von den Stemmen, Journalistin

Ich versuche mit meinen Lieben das alles wirklich gut hinzudrehen. Man wird echt demütig. Und das gefällt mir sehr gut. Gerade in meinem verrückten Job. Es dreht sich gerade alles. Mit aller Ernsthaftigkeit. Tut glaube ich, allen gut. Ich habe eine Gruppe gegründet: Corona Hilfe Hamburg, die ich mittlerweile an eine große Organisation abgegeben habe. Seit gestern ist bei Facebook meine neue Gruppe mit Marion Walter online. Corona Kinderhilfe Hamburg. Alle sind hiermit angehalten. Bitte lesen und beitreten und gerne helfen. Wie auch immer: Klamotten, Obst, Bücher, Geld, Teenie Staff etc. und zu Ostern starten wir eine Hilfsaktion für Mutter/Kind und Kinderheimen. Für uns ist es das, was jetzt zählt.


Justine Gaedtcke, Babor Cosmetics

Hallo Zusammen, liebe Sue, vielen Dank für die schöne Idee und Einblicke!!! Bei uns in Düsseldorf sind auch alle wohl auf und munter.... ich arbeite aber 24/7 im HO, denn gerade jetzt ist die richtige Kommunikation gefragt. Durch das nicht reisen können, genießen wir ehrlich gesagt schon etwas die Entschleunigung ... aber hoffen auch sehnlichst, dass es dann Ende April langsam aber sicher wieder voran geht. Vor allem wirtschaftlich gesehen  ein Muss. Denn auch viele unserer kleineren Kunden (Kosmetikinstitute) werden Corona nicht überleben. Zum Glück sind wir mit unserm Online Shop sehr gut aufgestellt - werden aber natürlich auch hohe Einbußen verkraften müssen! Aber immer positiv bleiben und dank des schönes Wetters, ist dies ja auch ganz gut möglich!! @Kera, danke für deinen Fahrplan at Home einfach perfekt! Bleibt alle gesund. GLG Justine-- 


Annette Weber,  Glamometer

Hello Sue und Gruss aus München. Bei uns in Bayern herrschen die strengsten Ausgangsregeln und alle - oder fast alle - halten sich daran und das fällt echt schwer, bei DEM Wetter. Unsere Hoodies laufen ganz gut, denn alle sind im Homeoffice und nach der zweiten Woche ohne Ausgang braucht man dann doch eine gemütliche Jogging Kombination. Ansonsten sind alle Events gecancelt. Auch die IB Prüfungen stehen in den Sternen, das ist echt sch..... und keiner weiß, nach welchem Schlüssel die Unis ihre Studenten wählen.... wir kochen jeden Abend und das ist immer sehr sehr lustig!! bleibt alle gesund!!-- 


Dagmar von Renner, Artist-Management / art+learning

Danke liebe Sue, uns geht es familiär auch sehr gut. Die Kinder und Enkel sind seit  4 Wochen hier. Wir leben in einer WG mit Stundenplan. Wer wann aufräumt, kocht, Kinder office hat oder meditiert. Das ist wirklich Social Distancing im außen und Cocooning im Innen und ich bin unendlich dankbar. Dem kompletten shutdown im Job begegne ich im Vertrauen, Tags gelingt es mir. Nachts kommt dann manchmal auch die Sorge auf.  Aber ich bin sicher, dass die Welt eine andere sein wird, eine bessere, mit mehr Wertschätzung und mehr Gemeinschaft. In diesem Sinne schick ich dir und all den Sweet Girls liebste Grüße vom Land. 


Dr. Barbara Sturm, Skincare

Hi Sue. So lieb. Alles ok. Lg aus LA - arbeite mehr denn je-  challenges ! Ich bleibe positiv - meine Einstellung seit ich denken kann. Wir schaffen das. Kussi an alle. B xx-- 


Anna Loos, Schauspielerin und Musikerin

Liebe Sue, schöne Idee und sehr interessant zu lesen. Uns geht es gut. Ein Filmprojekt, dass ich gedreht habe ist auf unbestimmt abgebrochen, alle Filmprojekte sind, erst einmal bis Juni, auf Eis gelegt. Mit meiner Sommertour durch die Festivals sind wir gar nicht erst rausgegangen, die Bühnen werden, neben den Stadien, das Letzte sein, was aufmacht. Wir haben das letzte Mal soviel Zeit miteinander Zuhause gehabt, als unsere jüngere Tochter geboren wurde, ist 12 Jahre her. Wir genießen die Zeit mit Familie sehr und werden diesen Corona Mist zum Anstoß nehmen, uns mehr Pausen einzubauen. Ich habe mich jetzt entschieden, zu beginnen, ein neues Album zu schreiben. Diese Phase bedeutet erst einmal viel Arbeit ohne Kohle und passt perfekt in diese Zeit und lag sowieso demnächst vor mir. Ich vergraule die Angst um meine Eltern und auch ab und an aufkommende Existenzängste mit Meditation und Yoga, außerdem wird unsere Familie wahrscheinlich mittlerweile jeden Tischtennis-Wettbewerb gewinnen. Ich wünsche Euch allen Gesundheit und eine gute Zeit. 

LG, Anna


Julia Malik, Schauspielerin, Musikerin, Autorin

Liebe Sue, liebe Alle, freue mich auch sehr, zu hören, dass es allen gut geht. Mir macht ein bisschen Sorge, wie viel wichtige Probleme, um die man sich in der Gesellschaft kümmern muss, auf der Strecke bleiben, und hoffe natürlich, dass das Virus sozial nicht noch größere Kluften schafft. 

Bei mir war es auch ein bisschen katastrophal, weil alle meine Termine, um meinen gerade erschienenen Debütroman vorzustellen, Buchmesse und Festivals, abgesagt wurden. Ich lese jetzt dauernd online, das geht auch gut, hab aber Sehnsucht nach Reaktionen eines Publikums! Und Bücher verkaufen, was ja fast nirgendwo mehr geht, da die Buchläden geschlossen sind und Amazon keine Bücher mehr aufkauft. Also eigentlich schwierig, aber meine Laune ist trotzdem blendend, ich liebe es einfach, wochenlang nur mit den Kindern abzuhängen und Pizza zu backen und Lego zu bauen, auch wenn ich jeden Tag über homeschooling und Hausarbeit schimpfe, aber mein innerer Stubenhocker ist selig. Mein Dreh ist verschoben, ich arbeite also, wann immer ich nicht Wäsche aufhänge oder Töpfe abwasche, am Computer und arbeite am nächsten Buch. Ich wünsche mir so sehr, dass sich das Postcoronaleben hin zu weicheren Arbeitszeiten, mehr Familienzeiten und weniger Umweltbelastungen ändert und dass man sich zutraut, auch andere Herausforderungen gemeinsam zu stemmen. 

Alles, alles Liebe zu Euch! ❤☀


Berit Grosswendt, Creative Consultant Room 26

Liebe Sue, ich finde es unglaublich, wie viel Solidarität, Mitgefühl und Zusammenhalten diese schwierige Zeit mit sich bringt. Im Job & privat. Wir in diesem Kreis sind alle mehr oder weniger privilegiert, der Spagat zwischen Homeschooling, Homeworking, Hausarbeit und Haaransatz ist zwar nervig, aber zu schaffen. Und beruflich wird es auch irgendwie weitergehen. Aber was ist mit den Frauen, die auf Hilfe angewiesen sind, die verzweifelt sind, deren Existenz oder persönliche Sicherheit bedroht ist? Das hört ja nach der Krise nicht auf, deshalb müssen wir mit unserem Engagement dort dranbleiben. Wir haben nach italienischem Vorbild bei uns im Viertel die 18 Uhr Konzerte initiiert— seit 4 Wochen kommen zur selben Zeit alle Nachbarn zusammen, wir stehen auf Terrasse, Balkon, Hof Einfahrt oder am Gartenzaun, wer hat, mit Instrument (von Cello, Trompete, meine Kinder die Gitarre) und dann wird gesungen von Ode an die Freude bis Oh happy Day— ein Schall, ein Klang, Gänsehaut jeden Tag. 

Persönlich merke ich gerade, wie die Stimmung zu kippen scheint, hier in Jena haben wir ja als erste Stadt Maskenpflicht überall und das macht die Menschen aggressiv— ist ja klar, niemand sieht hinter diesen Dingern freundlich aus. Bleibt alle gesund!


Marjana von Berlepsch, Schmuckdesignerin

Liebe Sue, Ich finde es sehr schön zu hören, wie jeder sich auf seine Weise in der aktuellen Situation äußert. Ehrlich und offen.

Ich engagiere mich sehr für die Arche und wir haben auf unserer Platform fleißig gesammelt, dass wir ein bisschen zu der Situation beitragen können.

Die Kinder dort brauchen dringend Unterstützung und so hoffen wir, dass es ihnen bald besser geht.

Ich wünsche uns Zuversicht und bleibt gesund und bitte zu Hause.

Alles Liebe Marjana


Jenny Falckenberg, Unique Art Konzepts

Hallo alle zusammen, liebe Sue, was für eine schöne Idee. Wir verbringen unsere Zeit mit viel kochen und Gesellschaftsspielen, außerdem haben wir ein Erdbeerbeet angelegt und die Terrasse neu bepflanzt . Kunstmäßig werden leider alle Events auf den Herbst verschoben, was gerade für junge Künstler eine große Problematik darstellt. Vielleicht sollte man einen Fond für junge Künstler aufmachen?-- 


Michaela Cordes,  Hicycle/Chefredaktion GG

Liebe Sue - und liebe tolle Frauen, die hier alle im Verteiler sind! Ich fühle mich wie in einer Achterbahn - morgens wache ich erst einmal relativ unbeschwert auf und dann wird mir erst langsam wieder bewusst , was da draußen um uns herum gerade passiert.. Ich weiß nicht, wie es den anderen geht - aber ich empfinde bei all der Unsicherheit auch sehr viel Dankbarkeit. Dass ich meine beiden Töchter auf einmal wieder bei mir zuhause habe, wieviel Zeit wir auf einmal miteinander verbringen können. Aber auch eine große Dankbarkeit in Deutschland leben zu dürfen. Ich habe ja einige Jahre in den USA gelebt und mir ist immer, wenn ich wieder zurückgekommen bin aufgefallen WIE besonders gut unser Gesundheitssystem im Vergleich zu vielen anderen Ländern tatsächlich ist. Corona macht das jetzt sehr schmerzlich transparent. Mir persönlich tut es fast körperlich weh, auf die USA, Italien und auch Spanien zu schauen... und hilflos zuzusehen, wie viel schlechter es den Menschen dort gerade ergeht. Ich habe einige Freunde, die in NYC die Krankheit gerade durchmachen - um die ich mich natürlich auch sorge…Mental merke ich, muss ich auf mich aufpassen und muss mich als Newsjunkie sehr disziplinieren: am Anfang habe ich jeden Tag mehrmals die Nachrichten geschaut und gelesen - das hat mir gar nicht gutgetan und ich habe die Nächte kaum geschlafen. Seitdem ich das dosiere auf nur ein- bis zweimal am Tag (um 20 Uhr die gute alte Tagesschau! Wer hätte das gedacht), geht es mir merklich besser. Beruflich erlebe ich andererseits gerade die tollsten Momente und arbeite so viel wie zu den Anfangszeiten von HICYCLE. Dank meines tollen Teams und unseren Kunden, die das Workout so vermissten, haben wir innerhalb von 14 Tagen ein völlig neues Geschäftsmodell aufgebaut und bieten seit einer Woche HICYCLE ONLINE Kurse an. Zunächst haben wir die Bikes aus dem Studio vermietet, jetzt arbeiten wir daran, weitere Möglichkeiten zu schaffen, dass man mit wenig Geld Bike plus Online Package über uns buchen kann. Die Resonanz von den Online Kunden ist so überwältigend , dass mich diese tolle Energie auch durch die harten Momente trägt. So haben wir ich es geschafft unser Team weiterhin zu beschäftigen und gleichzeitig sind darüber sehr schöne weitere Ideen entstanden: Patricio, unser Trainer aus Mexiko, gibt z.B. einmal am Tag umsonst um 11 Uhr am Loogestieg ein Streetworkout wo alle Nachbarn auf ihren Balkonen mitmachen - und sich so freuen über diesen Lichtblick am Tag. Nun bieten auch weitere HICYCLE Trainer das Konzept auch in anderen Strassen in der Nachbarschaft an - und die Nachfrage ist auch hier von so viel Unterstützung getragen. Ja und auch mit GG stellen wir aufgrund der Situation gerade alles auf digital um und schauen, wie wir da die am meisten betroffenen Länder im Netzwerk von E&V unterstützen können. Ich glaube aus dieser Zeit werden sehr viele tolle Dinge entstehen, die uns für die nächsten Jahre prägen werden und uns vieles in Frage stellen lassen werden, was wir vorher niemals so wahr genommen hätten. Daher glaube ich wie immer: the only constant thing in life is change - und in jeder Veränderung liegt auch immer eine große Chance. Passt alle gut auf Euch auf! Und lieber mit als ohne Maske in den Supermarkt ❤️??-- 


Sedef Aygun - Titanic Hotels

Dear Sue , Ladies... its nice to hear that everyone is healthy. We are fine, trying to find a balance in between home office, home schooling, home this home that .... it’s exhausting, we closed down all our hotels and restaurants until May and monitoring the developments, trying to make realistic judgments ??‍♀️, it’s a tough situation but i am happy to see Germany is handling it pretty well comparing to a lot of others.  Lets hope soon things start moving forward, lets hope this painful experience is happening for the highest benefit of humanity ?? Stay Healthy both physically & mentally ???‍♀️


Karen Heumann

Hey Sue, liebe Frauen, wir haben seit Wochen den Großteil unserer 500 Leute im home office, aber irre viel zu tun ... das ist ein echter Stunt, den ich mit Hilfe von Digitaltechnik, Pancakes, Pizza Spinaci und der abendlichen Tagesschau-Pause irgendwie zu schaffen versuche. Dabei trage ich IMMER einen, meist sogar denselben BH, denn alles an mir wird durch die leckere Verpflegung immer schwerer. Wenn es so weitergeht komme ich barrierefrei in den Advent, wo es ähnlich gemütlich zugeht, ohne zwischendrin Friseur und Zahnreinigung absolvieren zu müssen. Haltet durch?


Nicola Sievers Gründerin und Gesellschafterin Inner Circle Consultants

Die erste 10 Tagen empfand ich Frust, Existenz Ängste und Verunsicherung. Jetzt empfinde ich sehr viel Demut, weil es mir sehr viel besser geht als anderen. Ich bin dankbar und habe neue kreative Impulse in meiner Firma angestoßen, obwohl ich normalerweise nicht kreativ bin. Ich muss aufgrund der Krise um die Ecke denken. Im privaten merke ich eine neue Freundlichkeit (ich quatsche mit der Supermarktkassierierin etc).-- 


Sabine Spieler Text und Trend

mir geht es soweit ganz gut. Den Umständen entsprechend. Ich versuche, meinen Alltag soweit es geht aufrecht zu erhalten. Sprich: Ich stehe einigermaßen früh auf, dank meinem Mann, Tendenz Frühaufsteher, und gehe dann erst mal joggen. Das ist ein Vorteil. Ich mache mehr Sport als sonst…und genieße die Schönheit der Natur. Da mein Mann noch täglich in seine Firma geht, und unsere Tochter noch in Tasmanien ist, hält sich der Lagerkoller in Grenzen. Sind ja nur mein Sohn und ich. Mit fehlen allerdings sehr meine Tochter zum Quatschen, der Männerhaushalt ist schon ein anderer…und meine Freunde und Freundinnen! Ich bin ja so ein kommunikativer Mensch, aber durch Houseparty hat sich auch schon der eine oder andere gemeinsame virtuelle Drink ergeben. Jobmäßig ist mir natürlich einiges weggebrochen, die Modebranche wird sich sicher stark bereinigen…Das wird nicht lustig. Da mache ich mir schon meine Gedanken, wie es weitergeht. Schön ist, dass ich mit manchen Menschen noch mehr zusammenwachse…mit meinen zwei besten Freundinnen in Frankfurt bin ich quasi im Daueraustausch über alle Kanäle. Das ist schön und wertvoll!


Uta Raasch, Uta Raasch Design, Label „Strandfein“

...so wundervolle empathische und ehrliche Texte von euch tollen Frauen, ein schöner Austausch und ein „verbaler Schmaus“„ für deinen Blog...super Idee, liebe Sue!

Eigentlich genug Stoff für einen Bestseller „die Coronalogie- wie Frauen sie erleben...“ 

Altersgemäß gehöre ich zu der Risikogruppe 1 und würde in Italien schlimmstenfalls nicht mehr intensiv behandelt, deshalb bin ich zunächst einmal sehr froh , dass ich hier in Deutschland leben darf!

Seit über 4 Wochen bin ich nunmehr mit meinem Lebensgefährten...huhuhhhh Babsi❤ anm. der Redaktion: Uta lebt mit dem Vater von Dr. Barabara Sturm zusammen) in unserem kleinen Paradies, dem Eifelexil! Ich nehme persönlich nicht mehr an den Livesendungen teil, werde per Callin beigeschaltet und kann so auf Distanz das Team und auch die Kundin motivieren und das puscht auch unseren Onlineshop, der super läuft! Wohl dem, der einen hat. IIch fühle mich fast als Gewinnerin in dieser irrealen und außergewöhnlichen Situation.

Corona katapultiert mich aus der Hetze der Stadt, dem Stress, dem Wettbewerb „immer weiter, höher, besser“ in die Ruhe des Waldes..., Vogelgezwitscher, saubere frische Luft, Stille und Muße.

Ich habe mein Homeoffice in den Strandkorb auf der Terrasse verlegt (bei mir ist es überall strandfein) und erledige morgens beim ersten Kaffee noch im  Schlafanzug meine Mails ,  zeichne meine Kollektion , facetime mit den Kids...es sieht mich ja keiner , alles total entspannt! Keine Qual der Wahl für mein Styling , Loungeanzug, no make-up, no hairstyling...ich habe den Reset Knopf gefunden!

Wir shoppen online, Fitnesscenter im Wald, sogar eine Nähmaschine musste ins Waldhaus, man weiss ja nie?

wir bauen Hochbeete, pflanzen , säen ( Selbstversorger?) kochen, backen, essen zu viel ?deshalb Fitness ?? kein Mensch in Sicht, nur Sauen , Rehe und unsere doggies...wir „schnuppern Rente...hahaha!

Wenn ich keine Nachrichten sehen würde, wüsste ich nicht einmal was da draußen in der Welt grauenvolles passiert...fast schon habe ich ein schlechtes Gewissen, dass es mir so gut geht - auch ein deutsches Phänomen ;(

Um mein Gewissen zu beruhigen, tue ich etwas Gutes ! Wir, meine Mitarbeiter nähen statt Couture und Samples Behelfsmasken als Atemschutz @home , über 100 Stück sind bereits versandt und die nächsten 300 Stück sind in der Pipeline - ohne Kosten - aus Nächstenliebe „handmade with love“ ❤auch für euch!!!

Möge sich jeder von euch bei mir melden, der eine oder mehrere Masken braucht, schickt mir Name + Adresse, auch per email an office@strandfein.com


Bianca Lang, Mitbegründerin Brook Media

Ihr Lieben, Ich lebe mit einem Newsjunkie, der schon ganz hibbelig ist vor lauter schlechten Nachrichten und die Hölle zu tun hat und das zu Hause, weil er nicht ausfallen darf. Die meiste Zeit sitzt er in Calls, die Mahlzeiten bringen wir ihm an den Schreibtisch in Kinderzimmer 1. Das Kind dazu sitzt im Wohnzimmer mit Gips und hat in den ersten beiden Wochen vor lauter homeschooling fast kapituliert. Ich auch. Dafür bin ich jetzt wieder fit in Flächenberechnung von Dreiecken und bei Einfallswinkeln der Sonne in den unterschiedlichen Klimazonen macht mir so schnell auch keiner mehr was vor. Kind 2 ist ziemlich selbständig, braucht aber viel Bewegung. Wir rennen um die Alster, nutzen den Garten und Park als Gym, Yoga mach ich auch wie verrückt sonst werde ich nämlich verrückt. Ich vergaß zu erwähnen, dass die Kinder meine beiden Bürorechner nutzen. Das große Beutekind fährt derweil mein Auto, weil sie in einem systemrelevanten Betrieb in Lübeck arbeite und nicht mehr mit der Bahn fahren will. Ich bin immer irgendwo dazwischen und versuche in den freien Minuten, die sich so ergebe zwischen kochen und homeschooling, unsere Firma mit aufrecht zu halten und weiterhin Hefte zu produzieren, deren Umfänge schrumpfen. Wir haben gut gewirtschaftet und bekommen deshalb keine staatliche Hilfe obwohl 80% des Umsatzes der nächsten drei Monate wegfallen. Es gab Tage, da habe ich es erst gegen 17h geschafft zu duschen; um die Uhrzeit wird mittlerweile auch täglich eine Weinflasche geöffnet. Um mich herum läuft das ähnlich. Ich telefoniere viel mehr mit alten Freunden und Familie, auch in NY und Italien, wir schauen die Tagesschau wie früher, der Garten sieht aus, als hätten wir einen grünen Daumen, wir sind gesund. So wie meine Oma, die letzte Woche alleine ihren 101 Geburtstag feierte... so das war’s von mir, hab gern von Euch gelesen. Danke Sue!


Inka Moll, Moderedaktion Bunte

Auch mich hat der Erreger von 100 auf Null runtergebremst.

Ich habe meine 3-jährigen Zwillings-Jungs seit dem 4.März zuhause und habe eine Express-Umschulung von Moderedakteur zum Preschool Teacher hingelegt...

Resultat: Ich habe meine doch bisweilen zu oft fremdbetreuten Mäuse GANZ NEU KENNENGELERNT.

Ich kann beiden ein intensives und inniges Zusammenleben bieten, was vorher durch meinen Job NIE in dem Umfang möglich war.

Das ist die eine Seite. Die Schöne... Dazu gesellen sich, wenn man Klaus Kleber in den Nachrichten lauscht, elementare Ängste wie alles weitergehen soll, wie unsere Eltern geschützt werden können, was das alles für unseren Mikrokosmos (Familie, Partnerschaft etc.) und Makrokosmos (Wirtschaft, Politik, Soziales) bedeutet.

Beides Herausforderungen, die uns alle lange begleiten werden.

Ich für meinen Teil bin äußerst dankbar, dass meine Liebsten alle gesund sind, allen voran meine Eltern, beide mit argen Vorerkrankungen.

Doch sitzen nicht gerade wir auch ein wenig im Tal der Seligen? In einem Land, das medizinisch eigentlich top aufgestellt ist? Mir steigen Tränen in die Augen, wenn ich an überfüllte Flüchtlingslager denke, an die verheerenden Zustände in NYC wo viele Freunde wohnen, an Italien... 

Mich hat diese Krise zutiefst demütig gemacht. Ich schätze Dinge, die früher selbstverständlich waren. Ich freue mich, daß ich die weltgrößten Nervensägen 24/7 am Start habe und DASS MEIN MANN INS BÜRO GEHT!!

Ein kürzlicher Einkauf bei Käfer wurde zelebriert wie ein rauschender Schumanns-Abend:-)

Ein sonniger Nachmittag mit einem Glas Wein fühlt sich an wie Ibiza, und ein abendliches Gespräch mit Freunden ist ganz großes Kino.

Und das wichtigste: ich bin zwar bisweilen hardcore gestresst und genervt aber HAPPY!

UND GESUND!!!


Cathy Baikousis Produzentin, Anorak Film

Homeoffice, homeschooling, home cooking, home cleaning, home sleeping REPEAT. Ich zähle die Tage nicht mehr.....ist auch nicht mehr wichtig, denn dieser Virus wird uns noch eine Weile begleiten. Also habe ich mir vorgenommen mich nicht so sehr auf Dinge zu fokussieren die ich vermisse, sondern die Dinge zu umarmen die ich habe. Danke Sue für das Zusammenführen von interessanten Gedanken - keep the faith everyone ❤️-- 


Warinka von Sauken - Schmuckdesigerin

Vor allen Dingen bin ich jeden Tag dankbar, dass wir in einem Land wie diesem leben dürfen, wir sind unglaublich privilegiert. Um so mehr denke ich aber auch an all die Menschen, denen es nicht so gut geht. Ich bin einfach nur dankbar, dankbar für alles, was ich habe und ich hoffe das uns diese Zeit helfen wird in Zukunft mehr in einem miteinander zu leben, das wäre wunderbar! Ich nutze die Zeit im Moment um neue Schmuckstücke zu entwerfen. Ansonsten mache ich viel Yoga, meditiere und versuche jeden Tag spazieren zu gehen. @constanze, ich würde mich freuen, wenn Du mir die Liste auch weiterleiten würdest.


Claudia Tenhövel, Consultant Content Strategie & Redaktionsleitung GRL PWR

Ihr Lieben, was für eine wundervolle Lektüre heute Nacht, habe all Eure Gedanken hintereinander weg gelesen. ❤️❤️❤️1000 Dank dafür und für die Idee, liebe Sue. Ich selbst kann die Entschleunigung leider selbst noch nicht so richtig spüren. I feel you, Bianca. Wir sind Ende März aus Thailand zurückgekommen, was ziemlich umständlich war. Und die anschließende flugbedingte Quarantäne mit einem 4-Jährigen echt ganz schon anspruchsvoll. Es war definitiv noch nie soooo unordentlich bei uns. Und es wurde hier wirklich noch gar nix ausgemistet. Mein Mann muss sehr viel arbeiten, digital Kram, ich ein bisschen, wir ziehen in zwei Wochen um, weil wir im März ein Häuschen gekauft haben, unser Nachmieter ist krisenbedingt, abgesprungen, während wir im Urlaub waren und ich hänge natürlich viel zu viel im Internet und lasse mich viel zu oft auf Facebook von den Leuten der „es trifft doch eh nur Vorerkrankte“-Fraktion in nervige Debatten verwickeln. Also ehrlich gesagt, richtig viele Sachen, die schlechte Laune machen könnten. Tut es aber nicht, denn auch ich habe, wie viele von euch die Hoffnung, dass all dies auch Gutes bringen wird. Dass wir viele Dinge, von denen wir glaubten, sie seien wichtig, plötzlich mit neuen Augen sehen. Danke für jeden einzelnen eurer Sätze. Stronger together ❤️-- 


Dana Schweiger, LA

At first my heart was extremely heavy thinking of our frontline and essential workers risking their lives and being unprotected- then hope.

When a made a prayer group for Malibu everyday at 1pm we stop and pray for our frontline- our patients and those who are struggling- I am not religious but I believe in light through prayer. 

I feel blessed my family and most friends are safe. My life is full of love. I am with Emma but I am missing the rest of my family I love the sound of nature- ocean crashing, whales singing,  and birds wow so beautiful . Walking on beach and hiking I feel soo blessed!

Did I mention I have met the coolest people on my neighborhood walks People stop and take time to talk!


Lilly zu Sayn-Wittgenstein Ambassador Bulgari

Liebe Sue, ähnlich wie bei Euch allen, wurde in kürzester Zeit aus #lillyontour #lillystaysathome....

Nachdem wir die ersten dramatischen Tage zwischen der Schließung der Italienisch/Schweizerischen Grenze hinter uns gebracht haben ( das gesamte Skiteam meiner 14-jährigen Tochter musste innerhalb von 1/12 Stunden in der Nacht von Aosta nach Verbier verlegt werden) entwickelte sich bei uns mit jedem Tag eine zunehmende emotionale Bindung und innerlich Ruhe.

Sicherlich ist der Umstand, dass der Vater meiner Tochter in London feststeckt und ich mein 14-jähriges Töchterchen zum ersten Mal seit langer Zeit so ganz für mich alleine habe ein Faktor. Aber auch die in mir wachsende innere Gelassenheit und Dankbarkeit, für unsere Gesundheit, die unserer Lieben und für jeden Tag in diesem unserem so wundervollen Leben.

Natur , auch meine eigene, Beziehungen und Familie rücken in den Vordergrund. Spiele, Lachen und Kreativität sind neu erweckt.

Der Supermarkt ein einfach großartiges Abenteuer und der Umstand, dass ich jeden Tag arbeiten darf, ein Geschenk!!!

Die Haare dürfen wachsen, die Mani/Pedi ist nicht mehr essenziell und Makeup liegt vergessen im Badezimmerschrank. Befreiend fühlt es sich an, mit meiner Tochter alte Kleider umzunähen, oder einfach nur wild zu ihrem Hip Hop mit zu  tanzen.....

Notwendigkeit erzeugt Kreativität und auch dies ist eine ganz wunderbare Lernerfahrung, nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder.

Ich ertappe mich zuweilen, mir zu wünschen, dass diese Quarantäne noch eine Weile andauert und genau dann erinnere ich mich selbst daran, wie unendlich priviligiert wir sind..... und dann bin ich wieder einfach nur dankbar...

Euch allen frohe Ostern und von Herzen alles Liebe und Gute!!!

Bleibt gesund, Lilly


Ina Krug, celebrating people

Liebe Sue, liebe alle! Unsere Familie ist gesund, das ist die Hauptsache. Mir geht es ähnlich wie vielen hier. Mir fehlen die Kontakte, die Arbeit, die Planung, die Freunde. Aber, ich erlebe so schöne Momente wie selten im Leben. Hilfsbereitschaft, Gelassenheit und innige Momente, wenn auch oft nur digital. Mache grünes Pesto für alle Nachbarn, backe Kuchen und überrasche jemanden damit, stecke mein Lieblingsbuch in den Briefkasten einer Freundin, die nicht raus darf. Das ist davor viel zu kurz gekommen! Lasst uns alle gemeinsam gestärkt aus dieser Krise gehen, uns gegenseitig unterstützen und dabei auch ein bisschen fröhlich sein. Herzliche Grüße an alle und schöne Tage, Ina-- 


Ulrike Zeitlinger, Ein Herz für Kinder

Ihr Lieben, wir sind vor 4 Wochen, als die Schulen zu machten aus Berlin aufs Land in unser Häuschen am See geflüchtet. Wir, das sind mein Mann, die beiden Kids, unser Labrador Welpe Baxter  und meine Nichte Romy aus Montreal. Sie studiert eigentlich in Masstricht und war gerade bei uns zu Besuch, als erst ihre Uni und dann die Grenzen dicht machten. Gott sei Dank haben wir hier draußen genug Platz! Die beiden älteren Kids home schoolen sich quasi alleine und lediglich Mathilda (8) schafft es, mich und den Gatten bei Englisch und Mathe in den Wahnsinn zu treiben. Wir kochen sehr viel, manchmal machen wir ein Koch Duell  - 2 Teams, dieselben Zutaten und ab geht die Lutsi :) zu gewinnen gibt es nichts. - nur Spaß. Der 15jährige hat uns pokern beigebracht und ich habe meine künstlerische Ader wiederentdeckt und male, bastle nähe mit den Kids. Genaugenommen ist das eine wahnsinnig schöne, entschleunigte, innige Zeit. Von der ich in den letzten hektischen Jobjahren viel zu wenig hatte. Trotzdem bleiben Sorgen: meine Eltern ( 75,78) sitzen in Tirol in Quarantäne. Meine Schwester in München ist positiv getestet (ihr Mann und ihre Kinder nicht), meine Schwester in Kanada und ihr Mann mussten ihren Hotelbetrieb schließen. Alles nicht leicht.  Ich bin dennoch sicher, dass wir gestärkt aus alledem hervorgehen.  Heute früh saßen wir alle in unserem großen Bett, guckten auf den See, tranken Kaffee und Kakao und Mathilda und Baxter tollten um uns herum. In diesem Moment war nur Glück und Dankbarkeit in mir.

Bitte passt auf euch auf und bleibt gesund - wir sehen uns bald! Danke dir Sue, für den Anstoß, es tut gut von euch allen zu lesen!


Christina Falke, Falke

eigentlich haben mir alle Deine tollen Frauen und Freundinnen aus der Seele gesprochen, das macht es uns allen wahrscheinlich auch so viel leichter, denn wir alle, fast weltweit, teilen diesen apokalyptischen Moment.

Wie ich lese, leben wir so ziemlich den gleichen Moment und das ist schon unglaublich und wohl nie so dagewesen.

Was ich noch nicht gelesen habe, ist die Sehnsucht nach der Ferne... 

So sehr auch mir die Entschleunigung gut geht, freue ich mich doch schon wieder in einen Flieger zu steigen, wann und wohin wird sich zeigen. Auch das wird dann wohl wieder etwas Neues sein.

Danke für die schönen Geschichten und bis hoffentlich bald!


Mon Müllerschön, Red.Bunte, Ressort Kultur

Was für eine zauberhafte Idee liebe Sue. 

Ich genieße die Ruhe und die Entschleunigung sehr. Seit vier Wochen mäander ich als Sofakissen durch meine Wohnung, die ich gefühlt zum ersten Mal ungestört genießen und kennenlernen darf. Zudem habe ich verschiedene emotionale Seins-Phasen durchlaufen und mich dabei auch ganz neu kennengelernt. Von meinem vermeintlich sehr schnellen Leben, das nur so schnell war, weil ich es mir so schnell gemacht habe (Erkenntnis Nr 1), von plötzlich auf nahezu Null in Jogginghose, ungeschminkt mit Wuschelfrisur. Einfach so alle sozialen Systeme in kürzester Zeit runtergefahren. Die ersten Tage waren wirklich seltsam, mir nichts dir nichts lag ich phlegmatisch in der Ecke und konnte mich zu nichts aufraffen, die Wäsche lag rum, die Küche sah schlimm aus, mein Gehirn war wie ein wirbelloser Wurm, totaler Kontrollverlust, ich habe mich kaum wiedererkannt. Dann erfasste mich der Putzfimmel, mein Mann und ich haben jeden Tag ein Zimmer auf den Kopf gestellt. Nur wir, ständig, jeden Abend, keine Events, keine Termine, nur er neben mir sitzend, oder liegend. Was für eine schöne Erkenntnis (Nr2): wir genießen das Zusammensein sehr, wir lieben uns, er ist meine Quarantäne 1st choice, was ein Glück. Zudem hat er enorm an seinen hausmännlichen Qualitäten gearbeitet, kocht jeden Tag zweimal die wunderbarsten Gerichte für uns.

Und irgendwann kam meine Kreativität und vor allem meine Gelassenheit zurück. Beruflich bereite ich gerade meine erste virtuelle Vernissage vor und bin schon ganz gespannt, wie das mit dem Roboter nächste Woche wird, der die Ausstellung mit 360 Grad Funktion aufzeichnet und so im Netz erlebbar macht. Außerdem arbeite ich am Launch meiner neuen digitalen Plattform für Künstler und ich habe gelernt, dass ich meine Kunstkolumne very easy per videocall mit dem Artdirector von BUNTE ins layout  Zimmern kann. Ich bin auf Entdeckungstour, meine Sinne sind aktiviert, ich verlasse bekanntes Terrain, weil alles ungewiss und anders ist. Mein neuer Mut macht mich stolz, es ist eine tolle Erfahrung, wieviel man tatsächlich schaffen kann, wenn man springen muss / vom homeoffice bis zur Erkundung der Langsamkeit. 

Ich denke das konnten wir alle erfahren in den letzten Wochen und ich wünsche mir, dass wir diesen Spirit mitnehmen, wenn alles wieder möglich ist. Ich freue mich auf die Zeit nach dem shutdown, auf diese unendlichen Möglichkeiten, deren Wert mir erst bewußt wurde, als sie plötzlich wegcoronisiert waren.


Kelly Bush Novak, ID PR LA

We watched with great concern as the virus impacted other parts of the world, even as our government downplayed the threat. We now find ourselves feeling the impact across the United States, most dramatically in New York, as widely reported.  Here in Los Angeles we are subject to California’s statewide “Stay at Home” order and take the mandate for social distancing very seriously. Businesses are closed - pharmacies, food stores and restaurants (open for takeout/delivery only) being the exception.  Our national unemployment numbers are staggering, the economic disruption taking a disproportionate toll on low income families and the marginalized in our communities.  We are sheltered at home with our daughters, grateful for our own health in this moment and distressed for the fate of our neighbors, known and unknown.  

 We are heartened and moved by the courageous and tireless efforts of the medical professionals and volunteers on the front lines of this crisis.  Short supplies of protective gear and equipment notwithstanding, they continue to demonstrate the highest degree of selflessness as families are unable to care for, or even accompany, their loved ones in hospital.  Volunteerism and charitable work is evident in all corners of our society. It is these and other acts of community and solidarity that inspire us and give us hope as we pull together to combat the virus by remaining in isolation.  We feel powerless but know that social distancing is the most important thing we can do to contain the spread of COVID-19.

 We realize that COVID-19 knows no borders and that we as citizens of the world ultimately have more in common than not.  We sincerely hope the lessons learned and knowledge gained in the aftermath of the virus can give us more respect for each other and our common humanity.


Marion Lange brand consultant (lebt normalerweise in NYC)

“schön einen fuß vor den anderen setzen, funkemariechen”. pretty much to the day 4 weeks ago i packed 3 suitcases (yes, 3 - i don’t travel light) and left my apartment in new york to work on a project in germany. the idea was to stay with my brother for a couple of days, look for a furnished apartment and go on weekend trips to antwerp, paris, london. yeah - I am still staying at my brothers house in a very, very, VERY small town, work remotely like everyone else, am in daily zoom calls with my friends in new york and when out grocery shopping, I scare the locals with my wardrobe choices - “glitter tuesday” is a thing! I have kinda lost track of time and seeing a vw golf erdbeerkörbchen the other day made me question if i am in a time warp and it’s actually ‘92. I am taking it day by day, most days are good, some suck for no or all the reasons. I embrace the fact that we can’t control what we are used to. it’s a first - or to quote brene brown: FFT (fucking first time) for a lot of things - and that’s pretty awesome! lots to discover, lots to learn, lots to be grateful for and a LOT to be excited about. everything is possible. let’s enjoy the moment! x-- 


Kathrin Lohmann, Filmproduzentin KJ Entertainment GmbH

Die erste Woche des großen Shutdown empfand ich wie eine Chance, endlich all die liegengebliebenen Dinge zu tun, runterzufahren. Ich nehme mir endlich Zeit für lange Gespräche mit Freunden und Familie. 

Aber dann hatte ich plötzlich weniger Zeit als vorher-Homeschooling, Überwachen des Tagesplans meiner pupertierenden Jungs-idealerweise ein gesunder Mix aus Sport, Online-Schooling,  Activities und möglichst minimaler Medienzeit. Naja,,, not really!

Dann trifft der Shutdown auch unsere aktuelle Produktion in Litauen. Alles wird gestoppt, der Film wird nicht fertig. Das ist schlimm.  

Aber diese Zeit schärft auch meinen Blick auf Wesentliches, auf das eigene Miteinander, auf das, was zwischen den Menschen da Draußen passiert in dieser Zeit. Ich werde hellhöriger, sensibler.

Manche wachsen in dieser Zeit über sich hinaus, manche zeigen ihr hässliches Gesicht. Maskenklau in der Klinik, Schlachten um Ware im Supermarkt. Blumen stehen bei mir vor der Tür als Geste der Freundschaft, Nachbarn bieten Hilfe für Alte, einer denunziert den Großvater, der seine kleine Enkelin sehen will. 

Es gibt erste Fälle von Corona in meiner Familie. Direkte Erfahrungsberichte aus der Klinik klingen heftig. Es wird bedrohlich. Ich habe Asthma. Noch tief traurig über den Verlust meiner Mutter, bin ich fast schon wieder froh, dass sie diese Situation nicht miterleben musste. Es ist für mich emotional eine sehr intensive Zeit. Und immer wieder Fragen, wie es anderen so ergeht.

Was passiert hinter den Gardinen in den Häusern? Dort wo sie alle auf engen Raum aufeinander hocken. Ohne Garten, ohne Blitzableiter für das wachsende Genervt sein. Ohne Einkommen. 

Beruflich wird es weitergehen irgendwann. Es werden viele Filme über diese Zeit mit Corona entstehen, da bin ich mir sicher. Weil wir alle betroffen sind von ihr.


Leyla Piedayesh, lala Berlin

für mich war der shutdown eine willkommene Einladung endlich meine Zeit mit mir und meiner Tochter zu verbringen. Eine Chance, in Ruhe nach vorne zu schauen – eine Chance in mir aufzuräumen und vieles mit mehr Ruhe zu begegnen.

Ich habe mich viel mit dem Bewusstsein beschäftigt und mir coachings und workshops zu diesem Thema heruntergeladen und finde es herrlich – dieses neue Bewusstsein aktiv auch mit mir üben zu dürfen.

Ich fand es ehrlich gesagt wahnsinnig schön, keinerlei Ablenkungen zu haben- durch events und Einladungen – durch viele Gespräche und tägliche Ereignisse-

Die tägliche Meditation hat zudem sein nötiges dazu beigetragen.

Den Geist zu ernähren und zu der Frau zu finden-die man im Lauf  der vielen Jahre verloren hat und die, die durch die tägliche Hetze zu einem anderen ich herangewachsen ist.

Praktisch gesehen konnte die Frau endlich mal Mutter sein und bewusst liebevoll mit sich und der eigenen Tochter umgehen und nicht immer aus Zeitnot schnell schnell alles abarbeiten und nicht verstehen.

Praktisch gesehen konnte ich endlich kochen, waschen, und putzen- wie ich es schon lange nicht mehr zelebriert habe – alles in dem Augenblick zu genießen ohne daran zu denken das ich schnell fertig sein muss, weil gleich ein Termin oder ein Treffen ansteht.

Die Umstellung auf homeoffice empfand ich als das positivste- auch wenn einige Sachen schwerer sind- ist vieles dafür leichter, fokusierter und weniger nebenläufig. Alles passiert dann gerade in dem Augenblick und man respektiert den gegenüber auch wenn über screen, aber man hört genauer zu und trifft ruhiger und gewissenhafter die Entscheidungen.

Natürlich gab es auch Momente der Angst wie es denn beruflich auch für meine Firma weitergehen wird, ob wir das wirtschaftlich werden durchstehen können. Auch Zweifel wie man das in der Zukunft machen sollte und ob überhaupt- aber die Arbeit mit mir und dem jetzt – hat mir so eine große Zuversicht in meine eigene Kraft gegeben- das diese Minuten und Stunden der Angst und des Zweifels schnell verflogen sind und ich optimistisch darauf schauen kann- und eins habe ich gelernt- es bringt auch nichts, sich jetzt zu viele Gedanken zu machen- denn ändern kann ich gerade nichts und wenn die Zeit dafür reif ist werde ich sicherlich eine konstruktive Lösung finden.


Anke Schaffelhuber, Founder Schaffelhuber Communications/luxury travel experiences

Danke für deine wunderschöne Initiative, uns Frauen zum offenen Austausch über den sich ändernden Mikrokosmos, Makrokosmos und Innerkosmo anzuregen.

Kurz bevor der Einreise Lock Down von Deutschland anstand, war ich auf St. Barth und habe in zwei Welten gelebt.  Dort mit Freunden den Urlaub noch unbeschwert genossen  ( wie in einer geschützten bubble ) und über News und Telefon von den ersten infizierten Freunden und Business Dramen gehört. Der Rückflug musste mehrmals umgebucht werden, da wir als Deutsche nicht mehr in gewisse Länder fliegen durften. 

Zuhause angekommen spürte ich schnell den Zusammenbruch der Tourismus Branchen und somit auch meiner Agentur. Hotelkunden haben von heute auf morgen Verträge storniert so dass ich die Existenz der Agentur hinterfragen musste, die ich seid über 15 Jahren erfolgreich aufgebaut hatte.  Ich habe noch nie so schnell agiert und Wandel geschaffen wie in den letzten drei Wochen.  Bin an meine mentale Stressgrenze gegangen. Mit der Vision ein Business Model zu kreieren, dass den neuen Werten wie homeoffice, mehr Flexibilität und Reduktion des Wasserkopfes entspricht und somit den Mitarbeitern ermöglicht, ihren Arbeitsplatz zu behalten. 

Ich kann mir mittlerweile sogar vorstellen,  dass neue gute Modelle aus der Krise entstehen können und mehr Innenreflektion zu mehr sozialen hohen Attributen führen kann. 36 Stunden Wochen. Total flexible Arbeitszeiten. Sich mehr um seine Nachbarn oder ältere Menschen kümmern, höhere Wertschätzung für Krankenschwestern und Pflege Personal und all das, was wir durch die „zusätzliche“ Zeit gerade mehr leben und positiv erfahren dürfen: Soziale Wertschätzung und Entschleunigung.  

Ich musste aufgrund des Krisenmanagements der Agentur in München bleiben. Und mein Freund aufgrund seines Business in Genf. Somit sind wir und werden wir die nächsten Wochen bestimmt noch getrennt leben. Schon strange. Die europäischen Grenzen können nicht einfach mal selbstverständlich überquert werden. 

Und FaceTime ist doch nicht so emotional ( und körperlich ) erfüllend. Nach einigen depressiven Abenden alleine auf meiner Couch, habe ich mich nun entschieden zu meiner Freundin nach Potsdam zu ziehen, mit Koffern und meinem homeoffice.  Was für ein Gefühl von Freiheit. Die Straßen leer auf dem Weg dorthin und endlich wieder menschliche soziale Nähe.  Bin seitdem wieder positiv und glücklich und versuche zu verstehen was im Macrokosmos passiert,  beobachte meinen Innerkosmos, der zur Wandlung bereit ist und tätige alle Aktionen, um den Microkosmos zu retten.  

Ich liebe diesen Chat, danke dir liebe Sue! Ich hoffe, dass wir uns alle nach dem Shutdown an einem Tisch zum Wein, home made Essen treffen können, um das, was durch die Krise in uns an Einsicht positiv aufkam, fest in unsere Zukunft durch Aktionen zu verankern.   


Vera Portz, Tempomedia

Ich habe heute Morgen im Spiegel gerade gelesen, dass es einen gefährlichen Stimmungsumschwung in der Bevölkerung geben soll. Sie beschreiben es auch als Verdruss (schönes altes Wort). Psychologen haben ein neues Wort dafür kreiert: "disaster fatigue“. ja, am Anfang war das Ganze, wenn man nicht selber hart getroffen war, spannend und aufregend und jetzt fängt es einfach an, zu langweilen und nervt. - wirklich? Das fände ich so bezeichnend für unsere Gesellschaft. In vielen Ländern, vor allen den armen oder in den Kriegsgebieten wird es noch dramatisch werden. Ich hoffe sehr die Deutschen warten nicht auf noch mehr Reality Unterhaltung!!!

Ich persönlich empfinde diese Krise als fast heilend, sie bringt mich dazu über viele Dinge anders zu denken. Es schleichen sich herrlich banale Rituale, wie tägliches  Fussballspielen mit den Jungs ein und wir finden Zeit für Dinge, für die vorher sehr wenig oder gar kein Platz war, so wünsche ich mir heimlich, dass sie noch ein bisschen dauert, nicht nur für mich - sondern weil ich wirklich hoffe, dass die Menschen, jeder für sich, etwas daraus mitnehmen. 


Kimberley Marteau Emerson, Human Right Watch

Being alone in Berlin since March 15 has been an interesting and fruitful journey. My husband and three young adult daughters are home in Los Angeles. I decided to stay in Europe to write.  I have been practicing “creative isolation” for periods of time during the past two years while working on a book. I had planned such isolation here before traveling over to Berlin. I never Imagined the entire world would be joining me.  I feel safe in Germany.  The Germans are managing this crisis better than most countries. I do not miss the big events. I do miss being able to sit with close friends over a glass of wine at my pretty neighborhood restaurants in Charlottenburg. I miss hugging my friends and grabbing their hands or touching their shoulders during an intimate or difficult conversation. I miss  watching the life of this vibrant city flow around me. I find solace in writing, reading and listening to a lot of familiar music. Like all, I have found life on the internet, but it will never replace the human connectedness of being together with others.  


Tina Müller, CEO Douglas

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts ! * Arthur Schoppenhauer. Kein Satz beschreibt aus meiner Sicht die aktuelle Lage besser. Wenn ich nach Italien oder nach Frankreich blicke und mich mit unseren Teams vor Ort über Video Konferenzen austausche, dann ist Deutschland deutlich weniger betroffen. Deshalb gab es aus meiner Sicht auch keinen Grund, über Ostern nachlässig zu werden und die Beschränkungen zu lockern. "The Hammer and the Dance" ein Artikel von Tomas Pueyo zeigt uns den Weg in die Zukunft. Wir werden mit dem Virus so lange tanzen, solange es noch kein Medikament oder eine Impfung gibt und das kann viele Monate dauern. Der Mensch ist in Krisen erstaunlich anpassungsfähig und es gibt Hoffnung auf einen moralischen Fortschritt der Gesellschaft. Die Corona Krise macht etwas mit uns. Was macht sie mit mir? Hätte ich mir jemals vorgestellt, ein Unternehmen aus dem Home Office zu leiten? Nein. Ich war noch gar nicht bereit, eine offizielle " Remote Work" Regelung für Douglas einzuführen. Jetzt erlebe ich, dass es bestens funktioniert.  Die Krise fokusiert uns auf das Wesentliche und macht virtuelle Meetings effizient und effektiv. Wo früher noch Silo Denken zwischen den Abteilungen manchen Prozess behindert hat, arbeiten jetzt alle viel enger und konstruktiver zusammen. Die Krise zeigt und verstärkt das Wertegerüst in einer Organisation und die Kultur tritt wie unter einem Brennglas hervor. Die Solidarität und Loyalität der rund 20.000 Douglas Mitarbeiter*innen hat mich sehr berührt. Innerhalb von wenigen Tagen haben Tausende Kurzarbeit Programme akzeptiert mit nur geringer gehaltlicher Aufstockung. Ich bin froh, dass wir es jetzt weiter deutlich aufstocken konnten, um die finanziellen Einbußen gering zu halten. Die einschneidenste Veränderung ist sicher die Art und Weise, wie wir miteinander im Unternehmen umgehen und wie Führung sich verändert.  Wie die meisten, die eine Organisation führen, spürte ich von Anfang eher intuitiv, was jetzt wichtig ist. Das steht in keiner Führungsliteratur und keinem Harvard Artikel, denn jede Situation ist anders und diese ist eine, mit der wir bislang keine Erfahrung gemacht haben. Brene Brown, eine amerikanische Professorin nennt das FFT's (ihr Podcast" Unlocking Us" ist sehr zu empfehlen). Wir sorgen uns umeinander, wir sprechen uns Mut zu und wir gehen liebevoll miteinander um. Wenn nur die Hälfte davon nach Corona erhalten bleibt, dann hat diese Krise uns im Umgang miteinander weitergebracht. Ich glaube das Wichtigste im Top Management ist Zuversicht auszustrahlen und trotzdem Verletzlichkeit zuzulassen. Dann werden einschneidende Maßnahmen, die durch die Corona Krise nicht ausbleiben, besser verstanden und mitgetragen. Denn ich möchte an keiner Stelle verschweigen, vor welchen großen Herausforderungen COVID-19 einen Handelskonzern wie Douglas mit circa 2.400 geschlossenen Filialen stellt, auch wenn unser Online Geschäft sich hervorragend entwickelt. Corona digitalisiert die Gesellschaft schneller und macht uns kreativ und erfinderisch und ich bin sicher, dass wir einen wahren Innovationsschub erleben werden mit neuen Geschäftsmodellen, die aus der Krise entstehen, und das nicht nur im Gesundheitsbereich.

Zuletzt bin ich schon etwas neidisch auf alle die, die schon den Keller aufgeräumt haben, den Garten neu bepflanzt, das Haus geputzt und viele viele Yoga Stunden absolviert haben. Bei mir reicht es leider zwischen den 25 Video Konferenzen am Tag nur für einen Spaziergang oder eine Runde Laufen. Aber ich werde auf der letzten Kurve, bevor es schrittweise wieder in die Normalität geht noch mächtig aufholen. Das habe ich mir fest vorgenommen!


Ala Zander, Stilart PR

Mein tägliches Office Pensum hat mich bis jetzt daran gehindert mich hier schon früher einzuklinken - und umso mehr Nachrichten kamen, länger und länger, umso weniger wusste ich wo noch einsteigen...doch da bin ich nun - was für eine illustre Chat-Runde, was für eine schöne Initiative liebste Sue. Da ich seit 1 Jahr Österreich als meinen 1. Wohnsitz bezeichnen darf und Corona mir zum ersten Mal ganze 4 Wochen am Stück hier beschert hat ... schicke ich Euch allen ganz viele Freedom Vibes aus unserem hermetisch abgeriegeltem Tal mit gerade mal 14 Infizierten und einem Bürgermeister der zu Outdoor Aktivitäten aufruft (selber ein Radler). Wahl-Bad Gasteinerin for a reason:-) ....mein Leben besteht aus 10-12 Std täglich für die Firma. 2-6 Std für Fitness, Workout, Body, Health. Und 6 Std Schlaf. So viel Struktur hatte ich seit meinen Internatsjahren nicht mehr. Passt alle auf Euch auf, alles wird gut - stay safe, ❤️Eure ALA-- 


Barbara Becker, Barabara Becker world

Hallo Ihr Lieben! So schön von euch allen zu hören! Ich bin mit meiner Mami und Elias in Miami und wir lernen uns alle noch mal ganz neu kennen.Die Zeit mit Elias ist ein großes Geschenk dass auch er auch zu schätzen weiß vor allen Dingen seine Zeit mit meiner Mutter (sie ist zum vegan Chef mutiert..ich wusste gar nicht dass sie so toll kochen kann oder hatte das vergessen… jedenfalls ist sie fürs Essen verantwortlich und es schmeckt hervorragend. Jeden Tag wird kalt geduscht (Elias Idee), geatmet (nach App), meditiert und wir versuchen bewusst jeden Moment tief wirken zulassen. Ich vermisse Noah schrecklich aber er wollte verständlicherweise in Berlin bleiben. Wahrscheinlich auch die bessere Lösung. Wie bei allen andern auch wird jetzt jede Ecke und jede Kiste aufgemacht und aufgeräumt und ich finde alles mögliche, unter anderem auch Liebesbriefe von Exmännern und überlege ob ich sie einrahmen oder doch wegschmeißen soll. Ich bin fürs Grobe zuständig von Tiere füttern (+Kacke aufsammeln) (7 Riesen Schildkröten, ein Hund und eine Ziege) über Bohrmaschine und putzen. Ich drück Euch!  Love Barbara


Susanne Esche-Belke, Ärtzin & Buchautorin

Vor über einem Jahr habe ich mit meiner Kollegin und Freundin Suzann LESS doctors for balance, einen Gesundheitsblog für Frauen gegründet. Das permanente Bestreben nach dem irrsinnigen  MEHR in allen Bereichen des Lebens schien nicht mehr einer erstrebenswerten Glücksformel zu entsprechen. Unsere Vision:  mehr Menschlichkeit in der Medizin. mehr Lebensfreude und  Hormonbalance., Ausserdem zeigen wir Wege in die Eigenverantwortung auf, durch Weglassen dessen was uns Energie raubt und schwächt.

Dabei kommt uns ein spannendes Buchprojekt  „dazwischen“.  Endlich die schon lange geplante Möglichkeit über Hormone zu schreiben und mit vielen Vorurteilen aufzuräumen, die uns Frauen schon zu lange verunsichern. 

Mitten im trubeligen Countdown zum Erscheinungstermin, vielen Reisen und Interviews: schlagartig: Less total! 

Da war es - der Stillstand ohne Vorwarnung. Wie nun das meinen Patienten stets gepriesene, Verlangsamen akzeptieren? Das achtsame Innehalten? Die Selbstfürsorge? Haltung leben..… 

Murrende Teenager deren Geburtstagssause zum 18 platzt, kein letzter Schultag mit Mottowoche, Abi? Die Vorbereitungen verlaufen schwierig. Alle im Homeoffice, der Sohn ohne Schutzkleidung im Rettungsdienstpraktikum. Ein kleines Halskratzen-ist es das schon? Die Eltern in Schweden, gelingt die Ausnahmestrategie, Reisen unmöglich.

Wie schlägt mein ärztliches Herz? Erster Impuls: auf zu den Freunden nach Italien, alle retten. Sinnvoll sein, alles richtig machen! Wer denkt jetzt schon an Hormone ? Unruhe und Chaos  in allen Bereichen obwohl nichts mehr geht.

Es dauert 3 Wochen bis ich mich finde. Die Dankbarkeit über die  Gesundheit unserer Lieben, unsere Wohnungen Berlin, in der jeder seinen Rückzugsort findet, das gemeinsame Kochen, Gespräche. Gemeinschaft im inneren Kreis. Die Arbeit.

Dann kommt sie doch, die oft ersehnte persönliche Verlangsamung. 

Hilfe leisten im Kleinen, die Praxen sind fast leer und es kann vieles online organisiert werden.  

Dann kurz vor Ostern die schon lang erwartete Rückmeldung der Coronaklinik, wir von LESS haben uns angemeldet. 

Wenn es an der Zeit ist, gehe ich zu meinen Anfängen in die Rettungsstelle zurück, auch das beschäftigt mich, der Blick zurück. Wie war das alles? Die Beziehungen, die Ambitionen , eine Reise in die Jugendjahre. 

Nun machen wir weiter mit LESS, mit allen Gedanken der letzten Wochen. Menschlichkeit nicht nur in der Medizin, auch generell, wichtiger denn je. Für alles gibt es den passenden Moment in dem man weiß was zu tun ist. Ich versuche, noch mehr in der Gegenwart zu sein, die Zukunft im Blick und mich noch besser um meine Bedürfnisse zu kümmern. Nur wenn wir stabil sind können wir andere unterstützen.

Der Rest wird und muss sich finden, gemeinsam. Bleibt optimistisch, es lohnt sich.


Katharina Bergholdt, Lehrerin

Ich bin als Mutter eines dreijährigen Jungen und als Lehrerin einer Stadtteilschule in Hamburg-Altona hin- und hergerissen zwischen dem Genuss der gemeinsamen Familienzeit – auch wenn der Fernseher ein bisschen viel an ist ;-) – und der gleichzeitigen Sorge um meine 10. Klasse und die anderen Schüler und Schülerinnen unserer Schule, die oft aus Familien mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen kommen. Und diese Sorge gilt nicht so sehr ihren schulischen Leistungen (aber auch hier wird die Schere nach der Krise deutlicher sichtbar sein), sondern ganz akut mehr ihrem seelischen Wohl.

Da ist das Mädchen, das nun mit 7 weiteren Familienmitgliedern ständig in einer 3-Zimmer-Wohnung hockt und sich ab und zu mal eine Ohrfeige fängt oder der Junge, der sofort bereit ist, sich an der Schule zu treffen (trotz einer Stunde Anfahrt) und die, die sagen „Wir vermissen die Schule“. Also versuche ich den Kontakt nicht abreißen zu lassen und zu unterstützen, wo die familiäre Unterstützung versagt. Dies war in einigen Familien sicher vor Corona auch schon so, aber da konnte ich morgens in den ersten 15 Minuten eine Frühstückszeit anbieten und auch mal jemanden in den Arm nehmen. Das fällt nun momentan leider weg...


Stefanie Wilke, Autorin

Erprobung in der Komfortzone

Ich erlaube mir derzeit alle Überlegungen, Gefühle, Ängste und Hoffnungen. Angefangen mit der Idee, dass es die Menschheit ausgerechnet an der Lunge erwischt, wenn der Planet hustet. Die aktuelle Lage ist eine globale Achtsamkeitsübung. Grundbedürfnisse wie Autonomie und Zugehörigkeit werden neu verhandelt.

Als ich gestern Morgen aufwachte, betrachtete ich die Lampe an meiner Decke, das IKEA-Modell Pusteblume, sie erschien plötzlich wie das Corona-19-Virus. Ich schlafe mit der Pandemie ein und wache mit ihr auf. Ich freue mich über den Deutschlandfunk und Professor Drosten – die kriegen beide den Grimme-Preis von mir. Solide Informationen sind wichtig. Auch halte ich mich aus Fachgesprächen raus, nähere Bekanntschaft mit dem Virus habe ich glücklicherweise noch nicht gemacht, also erlaube ich mir auch keine Meinung darüber. Früh morgens laufe ich mit meinen Hunden, die wissen nichts über die Pandemie, was das Zusammensein mit ihnen noch erfreulicher macht als sonst. Ich lächle Passanten an und weiche immer höflich aus. Manche Jogger finde ich rücksichtslos, sie pflügen ihren Pfad als gäbe es kein morgen. Vielleicht ist das ja auch so. Samstag auf dem Markt hat mich in der Warteschlange ein Mann angehustet, er stand direkt hinter mir und sagte: Raten Sie mal, was ich habe. Ich antwortete: Einen Knall. Ich wünsche allen Menschen und der Welt: Gute Besserung!

 


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  • Corona

    Wundervoller Post und großartige Idee von sehr interessanten Menschen die Alle durch die Bank weg Corona als auch eine neue Chance werten. Tatsächlich bin auch ich durch die neu entstandene Freizeit der Menschen auf mehreren kreativen Wegen unterwegs denn mein Job ist wunderbar: ich richte ‘Home-Offices ein’ und kreiere das ‘Zuhause=Arbeitsumfeld’ gemütlich und zweckmäßig. Ich liebe es Menschen durch Ideeninput Corona und die damit verbundenen Entbehrungen so angenehm und praktisch zu gestalten im Team. Danke für den super tollen Austausch liebe Sue