Antonia: Interview mit einer Bluse

Gar nicht so einfach einen Interviewtermin mit der Antonia Bluse zu bekommen. Ständig ist sie auf dem Sprung. Der Topseller von SoSUE ist sehr gefragt, aber unser SoSUE Mann Knuth ist da wie ein Kaugummi im Flokati und ließ nicht locker. Seine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt, diesen Monat hat es endlich geklappt, unsere Antonia Bluse hatte endlich ein wenig Zeit für ein Gespräch.

 


 

Die Kartons stapeln sich. Hier im SoSUE Lager ist es voll. Die neue Ware ist angekommen. Ich setze mich auf eine Europalette und warte auf unsere Antonia. Alex, unsere Logistik-Managerin, kommt rein. Über ihrem Arm trägt sie eine nigelnagelneue weiße Antonia. Bevor wir mit dem Gespräch beginnen, bittet Antonia um etwas Geduld, weil sie sich noch ein wenig gerade hängen möchte. Ihren Wunsch kann ich gut nachvollziehen, denn keine Frau mag Falten.

 

Knuth: Hallo Antonia, vielen Dank für deine Zeit. Wie geht es dir?

Antonia: Danke, mir geht es gut. Ich bin ein wenig aufgeregt, weil es heute noch für mich weitergeht. Um 12.00 Uhr werde ich abgeholt. Alle SoSUE Bestellungen gehen dann raus. Eine Kundin hat mich heute Morgen in ihrem Kleiderschrank aufgenommen. Es geht für mich nach Rosenheim. Wir sind doch um 12.00 Uhr durch?

Klar kriegen wir hin. Verzeih den Stress. Kaum hier und schon musst du weiter.

Sem Problemas! Wie du weißt, bin ich Portugiesin und habe normalerweise die Ruhe weg. Es ist nicht die Weiterreise, aber ich bin total aufgeregt und neugierig, wie ihre anderen Teile von ihr sind. Meistens verstehen wir uns alle auf Anhieb gut. Ich bin da gar nicht so zugeknöpft, sondern sehr offen, wenn es um neue Styles geht. Jeder Stil hat etwas für sich. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht.

Vielleicht bist du auch nicht die einzige Antonia im Schrank.

Oh, das wäre toll. Ein Kleid erzählte mir, dass sie mal aufgeschnappt habe, dass es Kundinnen gibt, die mehr als zehn verschiedene Antonias besitzen. Praktisch für jeden Tag eine. Find ich ja cool.

Du bist frisch aus Portugal eingetroffen, wie gefällt es dir hier mit den anderen Teilen aus der Kollektion?

Ich genieße meinen Stop Over total. Es ist so schön, weil ich meine Schwestern und Cousinen aus ganz Europa hier getroffen habe. Alle Antonias auf einen Haufen, das ist auch für mich etwas Besonderes. Sehr lustig sind die Satin-Antonias. Ich habe sofort gemerkt, dass meine jüngeren und glänzenden Schwestern echte Ausgehblusen sind. Die lassen nichts anbrennen, was Spaß macht. Da bleibt kein Garn trocken. Sehr lustig. Aber heute werde ich Abschied nehmen. Es geht weiter. Endlich!

Weißt du, wohin deine anderen Schwestern überall schon hingereist sind?

Fast überall hin. Eine Antonia-Schwester hat es bis nach Japan geschafft. Die Vorstellung, dass sie jetzt durch Tokyos Einkaufsviertel Ginza bummelt, finde ich schon ganz schön verrückt. Und andere wiederum sind in die USA ausgewandert. Sie genießen die Sonne in Santa Monica oder verbringen den Tag in einem Büro in New York. Wir kommen viel rum, aber die meisten von uns sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.

 

Wie alles begann: 2018 zeigt Sue zum ersten Mal die Antonia Bluse

 

Weiß du, ob schon einmal eine deiner Schwestern zufällig eine andere Antonia wiedergetroffen hat?

Oh ja, wie ich mitbekommen habe, kommt das schon mal vor. Es gibt zufällige Begegnungen auf der Straße oder in einer Boutique, wo andere Antonias abhängen. Das ist immer ein großes Hallo, wenn sich zwei Schwestern wiedertreffen. Besonders viele von uns triffst du auf SoSUE Events wieder. Richtige Familienfeiern sind das. Dann sind alle meine Schwestern da: die Bunten, die Dünnen und die Dicken.

Die Dicken?

Hahaha....  Die Dicken, so nenne ich meine Schwestern aus Flanell, die sind etwas kräftiger als ich. Bei uns Antonias sind es die Herbstzeitlosen: schön, elegant und warmherzig. Die bleiben jetzt im Sommer lieber im Karton. Ein paar Gramm Wolle mehr macht sich bei warmen Temperaturen schnell bemerkbar. Sie mögen es eben lieber kühler. Obwohl bei diesem wechselhaften Wetter waren einige Flanells schon wieder gefragt. Aber egal, ob Sonne oder Regen. Es gibt für jedes Wetter und Laune die passende Antonia.

In den letzten Saisons sind immer wieder neue Antonias dazugekommen. Hast du eine Lieblingsschwester?

Nee, ich habe keine Lieblingsschwester. Ich mag sie alle: in gestreift, in Leinen, in Satin, mit Blumenmuster, in Olive, in Rosa oder Denim. Wir sind eine richtig bunte Familie. Ganz besonders stolz sind wir auf unsere neueste Schwester, die Antonia gestreift mit weißem Kragen und Manschetten. Vielleicht kann ich sie dir mal vorstellen. Ich sehe sie leider gerade nicht. Na ja, sie ist noch ein wenig schüchtern, versteckt sich noch hier im Lager, aber sie wird sich an die viele Aufmerksamkeit gewöhnen müssen. Auch sie ist wie alle Antonias eine Influencerin.

Da kann ich dir nur zustimmen. Wer hätte das 2018 gedacht, als du das erste Mal vorgestellt wurdest, dass du später mal so viele Frauen inspirieren wirst.

Hätte ich auch nicht gedacht. Ist doch großartig! Mittlerweile gibt es knapp 30.000 Schwestern von mir in unterschiedlichen Farben und Stoffen. Kann ich selbst gar nicht glauben, besonders, wenn ich bedenke, dass es damals sogar Vorbehalte gegen mich gab. Wer will denn eine One-Size-Oversized-Bluse tragen, wurde meine Schöpferin Sue immer wieder gefragt. Gott sei Dank ist sie ein Widder und ihre Sturheit hat sich am Ende ausgezahlt.

Wie erklärst du dir deinen Erfolg?

Es liegt an Sues Idee. Sie wollte eine Bluse kreieren, die allen Frauen gleich gut steht. Egal, ob sie jung, alt, kräftig, schlank, klein oder groß sind und die es nirgends zu kaufen gab. Sie hat alle ihre Lieblingsblusen rausgekramt und von jeder das Beste genommen. Wie ein DJ, der einen neuen Track mixt. Hier ein Beat aus Paris, dort ein Loop aus New York. In meinem Design findest du die Sounds, die Sue in den Showrooms, Shops, auf Instagram und auf der Straße mitbekommen hat. Es ist ihr Gefühl von Mode.

 

 

 30.000 Fans können sich nicht irren: RTL-Moderatorin Frauke Ludowig in einer blauen Antonia Bluse

 

Um bei dem DJ-Bild zu bleiben, du bist ein Hit und ein Longplayer dazu. Wie würdest du dich mit einem Wort selbst beschreiben?

Als ich gerade neu auf dem Markt war, habe ich ein paar Redaktionstermine in München gemacht, um mich vorzustellen. Mir gefiel damals, was eine Moderedakteurin über mich gesagt hat, dass ich „effortless“ bin. Sie meinte, dass an mir alles mühelos wirkt. Wenn Modeprofis das über einem sagen, ist das ein schönes Kompliment. By the way und viele Frauen schätzen es, sich mühelos zu kleiden.

Kannst du das noch ein wenig erläutern?

Mit mühelos meine ich, dass ich nicht anstrengend bin. Ich lass mich, wie ich schon erwähnt habe, auf meine Trägerin ein. Ich mach viel mit und ich gebe ihr die Möglichkeit, sich mit mir auszuprobieren. Stylingmäßig bin ich sehr flexibel: ob mit einem Knoten vorne zu einem Mini oder offen zu Leggins. Immer cool. Oder ein anderes Beispiel, mich kannst du tagsüber im Job tragen und abends auf einer Beachparty zum Bikini. Alles null Problemo. Welche Bluse kann das schon von sich behaupten?

Apropos mühelos: Was magst du lieber Schleudergang oder bügeln?

Da bin ich mir nicht so sicher. Schleudern ist witzig, aber ich glaube, ich stehe eher auf heiße Eisen. Das ist mein Match. Die Wärme tut mir einfach gut. Jede Faser in mir ist dann wieder entspannt. Wir Baumwollschwestern und ich mögen es gerne glatt.

Oh, ich sehe gerade uns bleib nicht mehr viel Zeit. Alex wartet schon. Eine letzte Frage. Worauf bist du stolz?

Ich bin auf zwei Sachen stolz. Erstens, dass ich so viele zufriedene Fans habe und zweitens, dass ich so viele Cousinen in der Kollektion habe, wo sich ein Stück von mir wiederfindet. Beispielsweise gibt es mich als Sweatshirt, Overall oder aktuell als Strickjacke. Überall stecken Antonia Elemente drin. Ich bin Sues Muse, immer wieder inspiriere ich Sue zu neuen Variationen - da kommt ihr der DJ-Spirit wieder durch. Und ich behaupte, dass ich wie eine Zitrone bin, die noch sehr viel Saft hat, meine Schwestern und Cousinen werden die Leute noch mit dem einen oder anderen Style überraschen. Bevor wir uns aber verabschieden, darf ich dich was fragen Knuth?

Gerne. Schieß los.

Warum heiße ich Antonia?

Ah verstehe. Du willst wissen, wie du zu deinem Namen gekommen bist. Es ist im Grunde ganz einfach. Als ich damals unser erste Lookbook textete, habe ich Namen ausgewählt, zu denen ich, Sue und Vanessa eine besondere Beziehung haben, so habe wir Blusen nach Sues und Vanessas Töchtern benannt. Und Antonia ist der Name meiner Nichte in Frankfurt. Ich fand, dass er gut zu dir passte, dazu ist es  ein antiker Name. Im alten Griechenland bedeutet er „die Unschätzbare“ und ich finde, dass es dich gut beschreibt. Es ist ein Glück, dass es dich gibt. Wir und deine Fans würden ungern auf dich verzichten.

Danke! Die Unschätzbare?! Wie cool! Das werde ich mir merken und gleich meinen Schwestern und Cousinen erzählen.

Ich sehe gerade Alex winkt. Du musst los. Vielen Dank für deine Zeit und gute Reise!

Tatsächlich es ist so weit. Der Kurier kommt gleich. Ich will doch pünktlich in Rosenheim ankommen. Danke für das Interview. Tschüss Knuth!

Tschüss Antonia! Gute Reise!

 

Lust auf eine Antonia Bluse? Hier findest du alle ihre Schwestern.

 

 Foto: Ana Daki


 

Knuth ist Gründungsmitglied von SoSUE und unterstützt als PR-Berater noch weitere Marken. Er selbst beschreibt seine Arbeit als „irgendwas mit Medien“. Der Hamburger würde am liebsten auf einen Berg mit Strand ziehen. Mehr über Knuth erfahrt ihr auf seiner Website Collideor and Scope.

 

 


Tagged: Interview, Antonia

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