Knuths Lost & Found Januar 1

#firststeps 

Januar 2020 - Der erste Monat in 2020 war mit viel kleinteiliger Arbeit für mich verbunden. Ich hatte das Gefühl, nicht wirklich von der Stelle zu kommen. Vielleicht lag es am Wetter, denn in Hamburg gibt es seit November nur noch ein Winterwetter: dunkel, nasskalt und grau. Vielleicht lag es aber auch an den Nachrichten, dass sich das neue Jahr so anfühlte, wie das alte Jahr. Als würde die Welt stillstehen. Das ist natürlich Quatsch, denn es geht ja immer weiter. Gott sei Dank.

Trotz meines zähen Starts in den Januar habe ich ein paar Dinge entdeckt, die ich gerne mit Dir teilen möchte.


 

Rebellin aus Leidenschaft - Anne with an E

 Foto: Netflix -  Amybeth McNulty in der Rolle der Anne

Die neue Staffel von „Anne with an E“ ist jetzt auf Netflix erschienen. In der Serie dreht sich alles um die Waise Anne, die 1896 auf einer Farm in Kanada groß wird. Es ist die Geschichte einer jungen, lebhaften und selbstbewussten Frau, die es trotz aller Widerstände schafft, im Dorf und bei den Bewohnern anerkannt zu werden. Die Macher der Serie schaffen es, viele Aspekte unterzubringen, die junge Frauen auch noch heute bewegen. Wer Ähnlichkeiten mit einem anderen rothaarigen Mädchen aus Schweden entdeckt, dem sei gesagt, dass das gleichnamige Buch „Anne auf Green Gables“, das Lieblingsbuch von Astrid Lindgren war. Ich mag die Serie, weil ich so ein verkappter Jane Austen Fan bin und ich einfach Geschichten aus dem 19. Jahrhundert mag.

 


 

Einfach schauen - Berlin-Minimal

Foto: Giacomo Tintori/Galerie Minimal - Das neue Sehen: schlicht und einfach

Statt mich auf der Fashion Week in Berlin herumzutreiben, habe ich Florian Wassily Kazimirski und Fabian Willi Simon in ihrer Galerie „Galerie Minimal Berlin“ besucht. Die beiden bieten minimalistische Fotokunst an. Diese reduzierte Form der Fotografie wirken auf den ersten Eindruck wie eine Grafik, sind aber in Wirklichkeit Häuserecken, Fassaden oder Straßen. Der Betrachter muss schon etwas genauer hinschauen und sich etwas Zeit nehmen, um das zu erkennen. Außer Fotos bieten die beiden noch Workshops an, wo Interessierte lernen, minimalistisch zu fotografieren. Ich mag die Idee der beiden, Fotografien zu zeigen, die sich nur auf das Wesentliche konzentrieren. Wer noch Bilder für sein Office oder für sein Zuhause sucht, sollte mal vorbeischauen. Hier geht es lang zur Galerie Minimal Berlin (Instagram:@galerie_minimal_berlin)

 


 

Erinnern - Eva Stories

Foto: Eva Stories/Instagram - Nie wieder: Mit Insta-Stories gegen das Vergessen angehen

Im Januar war der 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. In diesem Zusammenhang höre ich häufig, dass sich Jugendliche nicht mehr für den Holocaust interessieren. Ich kann das nicht bestätigen, weil ich eine andere Beobachtung gemacht habe, aber ich verstehe die Sorge, dass die Menschheit diese Grausamkeit vergessen könnte. Um Jugendliche für das Thema in Zukunft zu sensibilisieren, braucht es vielleicht auch neue Erzählformen. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Eva Stories“, das 2019 auf Instagram veröffentlicht wurde. Hier wird die Geschichte der 13-jährigen Eva Heyman aus Ungarn erzählt, die nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Ihr Tagebuch wurde in Instagram-Stories inszeniert, so als würde sie täglich auf Instagram über die Gräuel berichten. Die Eva-Stories findet ihr auf Instagram: @eva.stories

 


 

Oscarreif - Atlantique

 

Foto: Netflix - Noch sind Ada und Souleiman glücklich, aber das Schicksal hat andere Pläne

Mein Filmhöhepunkt war im letzten Monat auf Netflix „Atlantique“. An dem Streamingdienst gefällt mir immer mehr, dass Filmemacher*innen aus anderen Ländern, eine Chance haben, ihre Filme einem größeren Publikum zu zeigen. Atlantique ist ein Liebesdrama, ein Flüchtlingsdrama und eine Geistergeschichte. In einem Vorort von Dakar (Senegal) sind Ada und Souleiman ein heimliches Liebespaar. Ada ist einem anderen Mann versprochen und Souleiman ist arm, weil ein Bauunternehmer ihm seinen Lohn nicht auszahlt. Er weiß keinen anderen Ausweg und macht sich mit ein paar Freunden in einem Fischerboot auf den Weg nach Spanien. Dort kommt er nie an. Er verschwindet auf dem Meer. Mit dem Verlust ihres Geliebten gerät Adas Leben durcheinander. Ein leiser Film mit dokumentarischem Charakter. Ich drücke die Daumen für den Oscar.

 


 

Die Natur lebt - Die verlorenen Wörter

Wer die Natur und schöne Bücher mag, sollte nicht zögern

Wer er einen Freund hat, der einem Bücher schenkt, der kann sich glücklich schätzen. Ich habe so einen Freund, der mir immer ganz wunderbare Bücher schenkt. „Die verlorenen Wörter“ ist so ein Geschenk. Es handelt davon, dass sich Wörter aus der Sprache der Kinder herausgeschlichen haben und der Leser sich jetzt auf die Suche machen muss. Ein Wimmelbuch für Worte in der Natur, das den Leser in die Wälder und Flüsse lockt, um Namen wie Eisvogel oder Blauglöckchen zu suchen. Namen von Tieren und Pflanzen, die wir angefangen haben zu vergessen. Wer sie findet, wird mit schönen Versen und Aquarellen belohnt.  Die Verlorenen Worte, Matthes & Seitz Berlin, Robert Macfarlane, Judith Schalansky (Hg.), 134 Seiten.

 


 

Was blieb von deinem Januar hängen, dass du gerne mit uns teilen würdest? Schreibe es unten in den Kommentar. Wir würden uns freuen! Danke!

 

Vielen Dank für deine Zeit. Bis bald. Mach es gut.

 


 

Knuth ist Gründungsmitglied von SoSUE und unterstützt noch weitere Marken. Er selbst beschreibt seine Arbeit als „irgendwas mit Medien“. Der Hamburger würde am liebsten auf einen Berg mit Strand ziehen. Mehr über Knuth erfahrt ihr auf seiner Website.


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