Als Kind plünderte ich oft den Kleiderschrank meiner Omi. Ihre Lucia-Blusen ließ ich beim Schneider ändern, weil es für meine Altersklasse nur „Kinderkram“ gab. Schon damals mochte ich alte Kleider lieber als neue.
In meiner Zeit in New York, als ich dort Fotografie studierte, hatte ich wenig Geld für tolle Mode und ich merkte, dass schöne Dinge nur anzuschauen, nicht glücklich macht. Gott sei Dank ist die Stadt, die nie schläft, mit Second Hand Läden und Flohmärkten gesegnet, sodass ich mir mit wenig Geld viele coole Outfits zusammenstellen konnte.
Mein Kleiderschrank ist ein Klamotten-Archiv, darin sind viele Trophäen aus längst vergangenen Zeiten, die ich in Paris oder in Hamburg-Altona gefunden habe. Längst mixe ich 30 Jahre altes Dior mit frischen Teilen aus meiner SoSUE Kollektion. Beim Stylen merke ich den großen Vorteil von Second Hand Mode: sie sind echte Hingucker. Ein Blast from the past. Designs, die heute noch einem die Sprache verschlagen und mir das Gefühl geben, nicht in einer Uniform zu stecken. Natürlich frage ich mich, wer wohl die Besitzerin war? Hat sie es verkauft, weil es ihr nicht mehr passte, mochte sie es nicht mehr oder brauchte sie einfach nur Geld?
Übrigens Geld. Natürlich ist Second Hand günstiger, als sich etwas Neues zu kaufen. Aber deshalb lieben wir ja Vintage Fashion. Was mich aber stört, ist folgende Tatsache: Wer Second Hand Kleidung kauft, muss wie auf alle Waren Mehrwertsteuern zahlen. Ich finde, aber, wer zu Second Hand greift, der sollte in Zukunft gar keine Mehrwertsteuern mehr zahlen.
Warum? Weil wir die Ressourcen schonen, wenn Kleidung länger im Umlauf bleibt. Eine Studie zeigt, dass durch 12 Monate längeres Tragen von Kleidung der CO2-Fußabdruck bis zu 24 Prozent reduziert werden kann. Der Second Hand Handel und ihre Kunden sollten daher belohnt werden, weil das Anbieten und Verkaufen bzw. Kaufen von getragenen Kleidern zum Klimaschutz beiträgt.
Wenn du auch für null Prozent Mehrwertsteuer auf Second Hand Mode bist, kannst du hier auf Ecover die Petition unterschreiben. Damit die Petition erfolgreich wird, müssen 50.000 Unterschriften zusammen kommen, dann erst hat die Initiative eine Chance auf eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss im Deutschen Bundestag. Mach mit! Unterstütze die Ecover Kampagne "Waschen statt Wegwerfen". - Bezahlte Partnerschaft / Werbung -