Ibiza - Full Moon, ohne Party!

 

Wenn ich aus dem Flieger stolpere und mich die warme Sonne Ibizas in Empfang nimmt, hat plötzlich im Zimmer jemand das Licht angeknipst und der graue Schleier des zähen Fake Frühlings in Deutschland ist wie weggeblasen. Am Rental Car Schalter platze ich noch vor Ungeduld, sitze ich dann jedoch im Auto Richtung Cala Bassa, wird mein Gemüt langsam zähflüssig wie Honig. Ich schalte auf Ibiza Mood und der junge Monat Mai ist für mich die ideale Jahreszeit für diese Insel.

Keine Staus auf den Straßen zum Salinas, kein dumpfes Dröhnen aus den Mega Clubs Pascha, Amnesia oder Ushuaia (die haben nämlich noch gar nicht geöffnet) und in Eivissa Stadt bekommt man sogar noch einen Parkplatz, wenn man ein wenig Rumbutschern möchte. Die Insel duftet wie frisch geduscht nach Pinien und Azaleen und das Meer ist klar und kalt. Die Strandbuden kommen so langsam aus dem Winterschlaf und mein Bedürfnis nach dem 5000sten Häkelfummel hält sich in Grenzen.

Ich wohne bei Freunden, die da arbeiten, wo Menschen Urlaub machen: Auf Ibiza kann man das ganz wunderbar! Nur in der Hochsaison von Juli bis September leben sie da, wo andere Leute arbeiten. Ich fühle mich hier wohl - allein schon, weil ich so viele schöne Erinnerungen mit dieser Insel verbinde, weil es das internationale Basislager für zahlreiche Aussteiger geworden ist, die sich hier neu erfunden haben, weil es schnell zu erreichen ist und weil der Spirit der Insel ein Leben im Jetzt – hier und heute verspricht. Die Vergangenheit zählt nicht mehr und das Morgen kann warten.

Einer meiner Lieblingsplätze ist das La Paloma – ein magisches Restaurant und Sehnsucht-Ort mit Geschichte: Mouji kam 2004 in einem Renault 5, vollgepackt, mit allem was das Leben bislang zu bieten hatte aus der Toskana über Genua nach Ibiza. Mit nichts außer einem Traum vom harmonischen Leben und authentischer Küche (heute wird fast alles im hauseigenen Garten angebaut) und ihrer kleinen Familie und mit der Hilfe von Freunden hat Mouji in einer alten Finca das Paloma zu meinem absoluten Lieblingsort aufgebaut. Für einen Soba Noodles Salat bin ich bereit quer über die ganze Insel zu fahren. Dann sitze ich im Garten in der Gesellschaft von Olivenbäumen und vergesse Zeit und Raum.

Am Liebsten aber bin ich hier mit meinen Freundinnen Yvonne Sporre und Maria Lucia Gamboa, die unter dem Label World of Yvonne S auch eine Welt für sich geschaffen haben, von dem sie in die ganze Welt starten. Yvonne behauptet zwar, sie könnte ihre fabelhaften Print-Kleider von überall auf der Welt kreieren – ich aber erkenne in den Blau- und Türkistönen die Farben und in den Schnitten ihrer Tuniken den Hippie Spirit Ibizas. Auch das gehört zu meinem Insel-Ritual: wenn ich in ein Modell von YvonneS schlüpfe, lasse ich die Enge des Hamburger Eppendorfs Meilenweit zurück. Befreit von engen Jeans, lasse ich Luft an meinem Körper und beginne ganz anders zu atmen.

Den Tag auf der Insel lasse ich ruhig angehen – mit einem Kaffee in der Croissant Show oder mit Frühstück im Bett. Ich habe es überhaupt nicht eilig an den Strand zu kommen, sondern lausche dem Wind- Spiel der Traumfänger auf Yvonnes Terrasse. Zwischen 15 und 16 Uhr kann der Tag im Es Xarco oder Ses Boques mit Fisch und später mit Sangria losgehen. Das Meer hat sich dann ein wenig aufgewärmt und ich wage einen Sprung in die Fluten.

Durch Yvonne und Maria Lucia lerne ich viele Locals kennen, erfahre so den aktuellen Inselklatsch wer mit wem und warum....same as everywhere aber auch, wer eine neue Tomatenfarm gegründet hat und wo es jetzt den besten Fisch gibt. Wenn meine Freunde davon Pause machen wollen, fahren sie nach Formentera und mieten sich eine Holzhütte am Strand. Mir ist das zu einsam und ich stürze mich in das Gewusel von Eivissa Stadt, halte einen Plausch mit den Einzelhändlern über den Saisonstart, vergleiche Preise und liebe es in den Vintage Läden zu stöbern. Esse ein Eis in Vivi’s Creamery und kaufe frisches Obst auf dem Markt. Bei Christophe Roche gehe ich zum Friseur – da bekomme ich einen tollen Schnitt und Sonnensträhnen à la francaise. 

Christophe Roche Vivi´s Creamery

Am Abend wollen wir in ein neues Restaurant ... Lamuella - hoch oben im Norden bei San Lorenzo. Chefkoch und Mit-Besitzer ist Gome Galily, ein weitgereister Jet-Setter, der von Kopenhagen bis Bangkok alle Geschmacksrichtungen in sein Menü einfließen lässt. Mein Favorit: Dumpling-Sandwiches mit Ente oder Tofu. Köstlich!

Wenn ich es mal etwas einsamer haben möchte, zieht es mich an den Strand um Aquas Blanca, hier gibt es rötlichen Sand, der in der Nachmittagssonne goldig schimmert und das Meer funkelt smaragdgrün. Ich schaue dann aufs Meer und gebe mich meinen Tagträumen hin – stelle mir vor, ich wäre eine Sirene auf dem gegenüberliegenden Felsen und leite alle weiteren Touristen nach Mallorca um.

 

Denn leider ist Ibiza zum absoluten Hip Spot der Conde Nast Traveller aufgenommen worden und die Insel erwartet (und befürchtet) in diesem Sommer den absolut größten Ansturm ihrer Tourismusgeschichte. Das finde ich schade, denn Ibiza Fans, die für Juli gebucht haben, müssen schon jetzt ihre Lieblingsrestaurants oder Strandclubs reservieren. Doch meine Liebe für die 571,6 Quadratmetergroße Mittelmeer-Insel bleibt ungetrübt. Man muss nur wissen, wann der beste Zeitpunkt ist. Ich habe meinen Slot im Mai gefunden. Aber auch der Oktober ist herrlich hier. Ich könnte jetzt noch ewig weiterschwärmen von Ibiza, dem Bohémian Lifestyle und den schönen Stränden...lieber aber packe ich meinen Koffer und plane den nächsten Trip – diesmal mit den Kindern, gleich Ende Mai!

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Tags: Summer, Travel, 613, Ibiza, Sue

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  • Kommentar

    <p>Wirklich der allerschönste Ort auf Erden und ein schöner Artikel darüber. Genau so fühlt es sich an! Ich hoffe auch, dass es nicht zu voll wird. Zumindest nicht an den Lieblingsorten.<br/>Einzig, wo man auf der Insel die tollen Kleider von Yvonne mal in größerer Vielzahl bewundern und kaufen kann, ist noch ein Geheimnis!<br/>Wenigstens habt Ihr ja eine kleine Auswahl im Angebot. :)</p>