Die Wüste lebt: Chillen in Marrakesch

Wie bei Aladin: Die Basare locken!

Wir haben Sue in die Wüste geschickt und sie hat Marrakesch, die Perle des Orients besucht. Hier ihr Reisebericht aus Marokko mit vielen Tipps.

 

Silvester in Marrakesch ist eine super Sache. Ich war gespannt, weil ich innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal diese schöne Stadt besuche, aber diesmal ohne Ramadan und nicht so heiß, wie im Juni. Die Temperaturen hatten jetzt angenehme 24 Grad und mein Hotel lag mitten in der Medina. Morgens und abends herrliche Kühle, dazu ein blauer Himmel über die zimt- und safranfarbenen Häuser. Weihnachten und Silvester ist hier Hochsaison. Besonders die stylishen Franzosen fallen jetzt in ihre ehemalige Kolonie ein. Marrakesch ist geschäftig, die Restaurants in drei Abendschichten „fully booked“.

Ich tauche ein in ein Märchen aus Tausend und einer Nacht. Lasse mich von den unüberschaubaren Straßenschluchten, vielen Tunneln und Vierteln der Medina verschlingen. Ein Labyrinth aus Händlern, exotischen Gerüchen, Touristenströme und zwischendrin immer wieder hupende Mopeds, die mich an die Seite drängen. Ich verlaufe mich andauernd! Das macht aber nichts, denn obwohl es eigentlich an jeder Ecke das Gleiche zu kaufen gibt, ist es doch immer wieder anders.

Strick ohne Ende: Hier gibt es immer eins auf die Mütze! Herrlich! Fachgespräch: Was trägt man denn so im Basar und in der Wüste.

In den Souks, das ist der Markt in der Medina, gibt es Trends und neues Kunsthandwerk. Jetzt im Winter findet man überall lange Nikki-Kleider in schreiend schillernden Farbvariationen. Die Slipper kommen mit einer festeren Ledersohle daher und überall werden jetzt Bommel drangenäht. Die Fake-Marken auf der „Luxusmeile“ haben einen Neuzugang: Supreme! Das Streetlabel gibt es jetzt fast an jedem Stand in den Souks. Ganz ohne Warteschlangen könnte ich mir eine Bauch-Beutel-Tasche für ungefähr 30 Euro holen. Aber die Betonung liegt auf „könnte“. Ich lasse das kopierte Gucci- und Chanel-Zeugs links liegen und kaufe mir aber einen Adidas Anzug. Das muss leider sein. Ich brauche ihn für einen Quad Ausflug in der Wüste. Da ist es kalt und ich habe tatsächlich meine Sommerdaune vergessen, da scheine ich übrigens in ganz Marrakech der einzige Trottel zu sein.  Ich halte mich lieber an authentische Handarbeit: Berber-Kissen, Mules (diesmal für die Kids mit Bommeln) und selbstgestrickte Mützen. Beim Feilschen des Preises bin ich diesmal schon viel geübter. Allerdings sind die Berber jetzt nicht mehr so unterzuckert, wie im Ramadan. Ich schaffe nur noch die Hälfte des geforderten Preises herunterzuhandeln. Tant pis!

Schneller als jeder fliegende Teppich: Mit der PS-Karawane durch die Wüste pesen. Wurde mir an jedem PR-Fashion-Stammtisch empfohlen: Das YSL-Museum. Stimmt. Muss man machen. Was wohl Yves zum SoSUE-Kleid gesagt hätte? Kleid gibt es hier!

Mein persönliches Highlight am ersten Tag des Jahres war der Besuch des Yves-Saint-Laurent-Museums. Im Flieger habe ich mir noch einmal den Film dazu angeschaut und war so bestens auf die Ausstellung vorbereitet. Ich fand es schon sehr beeindruckend, sein Icon-Pieces Life in Farbe zu bestaunen zu können. Immer wenn die Museumswärter mal nicht schauten, habe ich heimlich Fotos geschossen, was völlig überflüssig und vergeudetes Adrenalin war, weil man für Euro 1,50 ein ganzes Postkartenset im Museumsshop käuflich erwerben kann. Im benachbarten Jardin Majorelle lässt es sich wunderbar träumen, wenn nicht die vielen Blogger mit ihren hochgereckten Handys die freie Sicht auf die Kakteen verunstalten würden. Ein magischer Ort mitten im neuen Teil von Marrakesch.

Hipster-Oase Marrakesch: Coole Cafés, leckere Restaurants und angesagte Clubs.

Fünf Tage Marrakesch mitten im Winter.  Es war wie eine Zeitreise für mich. Ich fühlte mich, wie in einem Agatha Christie Roman. Selbst in den coolsten Restaurants der Stadt tanzen und klimpern plötzlich Bauchtanz-Schönheiten vor dir rum, die mit ihren reich bestickten Tassel-Gewändern Tänzerinnen waren anscheinend direkt aus Aladins Schatzkammer gestiegen. Ich habe das Gefühl, das machen sie nicht nur für uns Touristen!

In meinem SoSUE Kleid war ich hier überall perfekt „gedressed“. Die Länge war genau richtig und abends habe ich es einfach mit Schmuck und Gürtel aufgepimpt. Im Koffer hat es kaum Platz weggenommen. Gut so. Gilt es doch eine ganze Berberladung Kissen mit nach Hause zu transportieren. A Bientot Marrakesch – ich werde wiederkommen.

In Marrakesch immer wieder ein paar schöne Orte, um die eine oder andere Dattel zu verdrücken.

Hier ein paar Souks – Spielregeln:

  • Immer freundlich aber bestimmt reagieren, wenn man angequatscht wird.

  • Wenn einem etwas gefällt, gespieltes Desinteresse vortäuschen. Begeisterung lässt den Preis in die Höhe schnellen.

  • Nimmt man Tee oder einen Stuhl zum Sitzen an, zeigt man damit automatisch Kaufinteresse. Also gut überlegen, ob man sich hinsetzt und Tee trinkt.

  • Keine Luxusmarken tragen. Ich habe den Fehler gemacht mit meinen Gucci Slipper über den Markt zu schlendern und mir wurden überall Gucci-Kopien vor die Nase gehalten.

  • Man kann es leider nicht oft genug sagen: Nicht in kurzen Hosen oder zu kurzen Kleidern ungewollte Aufmerksamkeit erregen. Ich finde, es immer selbstverständlich, dass man sich mit der Wahl seines Outfits auch ein wenig den Sitten und Gebräuche eines Landes anpasst.

  • Nicht ungefragt Menschen fotografieren. Das kommt überhaupt nicht gut. Immer vorher Fragen oder einen Tipp ca. 20 Dirham (2 Euro) anbieten.

  • Immer aus originalverpackten Wasserflaschen trinken. Leider ist man selbst in Luxus-Resorts, wie dem Mamounia nicht vor Montezumas Rache gefeit.

  • Auch wenn es noch so lecker riecht, auch beim Essen gilt, nur abgepacktes zu kaufen. Lunch im Nomads oder Les Epices sind ein sicherer Tipp.

  • Preise, wie zum Beispiel für die Taxifahrt ins Yves-Saint-Laurent-Museum oder eine private Stadtführung immer im Vorwege verhandeln.

  • Vor der Reise die Französischkenntnisse auffrischen! Es macht die Kommunikation so viel einfacher.

  • Und zu guter Letzt: Geduld mitbringen. Um diese Jahreszeit gibt es überall Schlangen vor den Highlights der Stadt. Es lohnt sich trotzdem, allein weil nette Menschen das gleiche Schicksal teilen und man sich so über die neusten Restaurants und Shoppingdestinationen austauschen kann.


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